Shein-Website entgeht gerichtlicher Sperrung in Frankreich

Ein Pariser Gericht hat am Freitag den Antrag des Staates auf eine vorläufige Sperrung der Shein-Website in Frankreich abgewiesen. Die Maßnahme wurde als „unverhältnismäßig“ erachtet, nachdem der asiatische E-Commerce-Riese die illegalen Produkte freiwillig aus dem Verkauf genommen hatte.

Das Gericht erkannte zwar einen „schwerwiegenden Schaden für die öffentliche Ordnung“ an. Dieser entstand durch den Verkauf von Sexpuppen, die wie kleine Mädchen aussahen, sowie von Waffen und Medikamenten. Es stufte diese Verkäufe jedoch als „punktuell“ ein und stellte fest, dass die Plattform die Produkte entfernt hatte.

Das Gericht erließ jedoch eine Anordnung gegen Shein. Das Unternehmen darf den Verkauf von „sexuellen Produkten mit potenziell pornografischem Charakter nicht ohne die Einführung von Maßnahmen zur Altersüberprüfung“ wieder aufnehmen.

Der Forderung des Staates, von Shein „mindestens“ die Beibehaltung der Sperrung seines Marktplatzes zu verlangen, wurde nicht stattgegeben. Auf diesem Marktplatz werden Produkte von Drittanbieter:innen vertrieben.

„In diesem Verfahren wurden nur bestimmte Produkte des Marktplatzes als offensichtlich illegal und schädlich identifiziert, während die Plattform ‚fr.Shein.com‘ mehrere Hunderttausend Artikel zum Verkauf anbietet“, stellte das Gericht in seiner Entscheidung fest.

Das Gericht erklärte, es habe nicht beobachtet, dass die verbotenen Artikel „wiederholt und massiv“ zum Verkauf angeboten wurden. Stattdessen lobte es die „konsequente und schnelle“ Reaktion von Shein nach der Meldung dieser Artikel.

Auch wenn die Klage des Staates abgewiesen wurde, wird der Shein-Marktplatz nicht sofort vollständig wiedereröffnet. Die Wiedereröffnung soll schrittweise erfolgen, wie die Anwält:innen des Unternehmens während der Anhörung erklärten. Das Unternehmen räumt insbesondere Schwierigkeiten bei der Einrichtung eines wirksamen Altersfilters für pornografische Produkte ein. Daher bleibt die Kategorie für sexuelle Produkte für Erwachsene vorerst geschlossen. Dies ist seit dem in Frankreich aufgedeckten Skandal weltweit der Fall.

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