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SMCP: Geldgebende fordern neue Unternehmensführung

Von AFP

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Crédit : Maje Facebook

Die Geldgebenden des chinesischen Unternehmens, dem der französische Textilkonzerns SMCP (Sandro, Maje, Claudie Pierlot und Fursac) gehört, gaben am Freitag bekannt, dass sie 29 Prozent des Kapitals erworben haben, und fordern eine Hauptversammlung, um die Unternehmensführung zu ändern.

European Topsoho, ein Unternehmen, das wiederum im Besitz der chinesischen Gruppe Shandong Ruyi ist, besitzt die Mehrheitsanteile an SMCP. European Topsoho hat es jedoch versäumt, eine Anleihe in Höhe von 250 Millionen Euro, die in Aktien umgetauscht werden kann und etwa 37 Prozent des SMCP-Aktienkapitals ausmacht, fristgerecht zurückzuzahlen.

Die Gläubiger:innen, zu denen die die Fonds BlackRock, Carlyle, Anchorage, Boussard und Gavaudan gehören, die in dem Unternehmen Glas zusammengeschlossen sind – haben daher beschlossen, 29 Prozent von SMCP in ihren Besitz zu nehmen, und planen nun den Verkauf an eine dritte Partei, um sich selbst zu entschädigen.

Zu diesem Zweck hat Glas eine professionelle Maklerfirma beauftragt, um „alle verpfändeten Aktien, idealerweise en bloc“ an eine dritte Partei zu verkaufen, so die französische Finanzaufsicht AMF in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.

In Erwartung des Verkaufs haben die Gläubiger:innen die Einberufung einer Hauptversammlung beantragt, so SMCP in einer Erklärung. Sie beantragen, dass eine Änderung der Unternehmensführung auf die Tagesordnung gesetzt wird, die „die Absetzung aller Vorstandsmitglieder, die die europäische TopSoho [...]/Shandong Ruyi vertreten, und die Ernennung von vier neuen unabhängigen Geschäftsführenden“ beinhaltet, so SMCP.

SMCP erklärte, dass sie „ihre Vorstandsmitglieder in den nächsten Tagen einberufen wird, um diesen Antrag und die Folgen dieser Grenzüberschreitung zu prüfen.“

Parallel dazu wurden Rechtsmittel eingelegt. Anfang Oktober gab European TopSoho bekannt, dass es ein britisches Gericht gebeten hatte, eine mögliche Vereinbarung zwischen seinen Geldgebenden und ihren Consultants zu prüfen, die es ihnen ermöglichen würde, „die Kontrolle über SMCP zu einem unterbewerteten Preis zu übernehmen.“

Glas seinerseits hat „das zuständige Gericht in Luxemburg angerufen“, um ein Insolvenzverfahren in Bezug auf European TopSoho zu eröffnen und „so schnell wie möglich eine Konkursverwaltung bestellen zu lassen“, so die AMF in ihrer Mitteilung vom Freitag.

SMCP betont seinerseits, dass die Situation zwischen ihren Anteilshabenden „ihre eigene Finanzierung und ihre Geschäftstätigkeit nicht in Frage stellt.“

Die Gruppe, die von Covid im Jahr 2020 stark betroffen wurde, hat im dritten Quartal fast wieder das Umsatzniveau von vor der Krise erreicht und erwartet für 2021 einen Umsatz von einer Milliarde Euro.(AFP)

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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