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„Sport eats Fashion“: Intersport präsentiert 2021/22 Rekordwachstum

Von Regina Henkel

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Bild: Intersport Deutschland
Mit einem Umsatz von 3,31 Milliarden Euro und einem Wachstum von 25 Prozent hat der Intersport-Verbund im Geschäftsjahr 2021/2022 ein Rekordergebnis erzielt – das bisher beste in der Unternehmensgeschichte. Jetzt stehen Investitionen in Expansion, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und in die Marke an.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022, das zum 30. September 2022 endete, konnte der Intersport-Verbund trotz Multi-Krisenumfeld mit einem Rekordergebnis abschließen. Mit insgesamt 3,31 Milliarden Euro Außenumsatz (alle angeschlossenen Händler:innen, nicht nur CI-gebrandete) konnte Intersport erstmals die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro überspringen, erklärte Alexander von Preen, CEO der Intersport Deutschland eG, gemeinsam mit seinem Vorstandsteam in der heutigen Pressekonferenz. Dies entspricht einem Wachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/19. Von Preen: „Wir sind also weitaus stärker als vor der Pandemie.“

Der Sportmarkt wächst gesamtgesellschaftlich

Sport und Gesundheit liegen im Trend, dieser „Purpose“, so von Preen, sei ein wichtiger Treiber gewesen für das positive Ergebnis und auch in Zukunft wegweisend für die weitere Entwicklung. „Sport ist systemrelevant, das haben wir alle in der Pandemie gelernt.“

Thomas Storck, CFO der Intersport, geht von einem Wachstum des gesamten Sportmarktes bis 2030 von 7 bis 7,5 Prozent aus. „Der deutsche Sportsmarkt wird zwischen drei und fünf Prozent wachsen“, so Storck weiter, das Wachstumsziel des Verbunds liege daher bei organischen fünf Prozent. Diese „Sonderkonjunktur des Sports“, ergänzt er, zeige sich auch angesichts der aktuellen Konsumflaute. Da stünden die Sporthändler offline und online insgesamt besser da. „Sport eats Fashion“, ist Storck überzeugt.

Expansionspläne: 15 weitere Geschäfte pro Jahr

Derzeit sind dem Verbund 463 CI-gebrandete Geschäfte angeschlossen, hinzu kommen rund 1.700 Geschäfte, die nur als Systempartner agieren. „Das ist mehr als das Vierfache dessen, was der Wettbewerb derzeit hat“, betont von Preen, und er will noch weiter wachsen. Bis 2030 will der Verbund rund 100 neue Intersport-gebrandete Geschäfte an den Start gehen lassen, das entspricht rund 15 Geschäften im Jahr. Gerade in den stationären Handel hat die Genossenschaft in den letzten Jahren viel Geld investiert, um die Geschäfte und damit auch die Innenstädte attraktiver zu machen. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 12,5 Millionen Euro in die Modernisierung der bestehenden Standorte und in die Expansion neuer moderner Omnichannel-Sporterlebniswelten investiert. „Auch im laufenden Geschäftsjahr sind weitere Investments von 12 Millionen Euro geplant“, unterstreicht von Preen.

Der Intersport Deutschland Vorstand: Frank Geisler, Alexander von Preen und Thomas Storck (v.l.n.r.). Foto: Intersport Deutschland

Stationärer Handel im Fokus, Digitalisierung der Supply Chain

Erfreulicherweise konnte gerade der stationäre Handel im letzten Geschäftsjahr wieder aufholen mit einem Plus von 25 Prozent. Dagegen ist das Onlinegeschäft geschrumpft, was bewusst so gesteuert wurde angesichts von fehlender Ware wegen gestörter Lieferketten, mit denen auch die Intersport zu kämpfen hatte. „Wir haben die Ware bewusst in den stationären Handel geschoben“, erklärt Storck, „um unserer Händler zu unterstützen und weil dort mehr Marge gemacht werden kann.“ Der Onlineanteil am Gesamtumsatz lag im Vorjahr bei rund 36 Prozent, im Geschäftsjahr 2021/22 bei rund 20 Prozent, ergänzt er.

Um die Supply Chain agiler aufzustellen investiert der Verbund zudem weiterhin massiv in ihre Digitalisierung und die Verbesserung der Logistik. Storck: „Die Effizienzgewinne und digitalisierten Logistik-Prozesse haben unsere Resilienz eindeutig erhöht. Unsere modernen digitalen Lösungen und Schnittstellen sind ein klarer Vorteil für unsere Lieferanten, unser Händler:innen-Netzwerk sowie für unsere Kund:innen.“ So wurde ein neues Hochregallager in Betrieb genommen, das die Lagerhaltung der wichtigsten Produkte für die Händler:innen übernimmt. „Damit schaffen wir eine bessere Warenversorgung der Händler:innen, dafür ist die Zentrale ins Risiko gegangen“, so COO Frank Geisler.

Intersport als Marktplatz für den Sport

Im Bereich der Omnichannel-Strategie will Intersport alle Touchpoints erweitern und zum „größten und stärksten Marktplatz für Sport in Deutschland werden“, so von Preen. Die Sortimente der Händler:innen habe man bereits angeschlossen, jetzt gehe es auch darum, weitere Marken, Partner und auch neue Sportarten anzuschließen. Auch der Bereich Retail Media, der 2020 eingeführt wurde, trage bereits Früchte und erwirtschaftete im letzten Jahr eine „Schwarze Null“, so Storck. Nach der Premiere von Peloton nutzen inzwischen auch Marken wie Under Armor oder Adidas das Angebot regelmäßig.

Wachstumskategorien: Sportstyle, Outdoor, Running

„Wir sind Nachpandemieprofiteure, denn der Trend für mehr Aktivität und Gesunderhaltung ist ungebrochen. Die Sporttrends der Pandemiezeit überdauern“, freut sich COO Frank Geisler. Dies wird durch die Umsatzentwicklung der einzelnen Kategorien bestätigt. Klare Trends waren weiterhin Outdoor und Sportstyle, die mit einem Anstieg von 13 beziehungsweise 36 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020/21 einen anhaltenden Boom erlebten. Aufgrund von Nachholeffekten stieg der Umsatz in der Fokuskategorie Wintersports rasant (plus 194 Prozent) an. Auch die Team-Sportarten erlebten eine Renaissance mit einem Anstieg der entsprechenden Kategorie um 39 Prozent.

Bei den Lieferanten hat sich gerade 2022 gezeigt, dass die Menschen preissensibler einkaufen. Günstigere Marken wie Icepeak, Jako oder auch Eigenmarken wie McKinley konnten so an Bedeutung gewinnen.

Nachhaltigkeit: Schaffung eines eigenen grünen Siegels

Verstärkte Bedeutung innerhalb aller Kategorien erfuhr das Thema Nachhaltigkeit. „Wir haben unser Angebot für nachhaltige Produkte weiter stark ausgebaut und zum Sommer 2022 unser eigenes Nachhaltigkeits-Label „Green Series“ bei unseren Exklusivmarken eingeführt“, erklärt Geisler. Dieses Siegel tragen Produkte, wenn „mindestens 50 Prozent der Hauptkomponenten eines Modells aus nachhaltigen Materialien hergestellt“ ist, so Geisler in seinem Vortrag. In der Frühjahr/Sommerkollektion 2023 sollen 67 Prozent der Exklusivmarkenprodukte über nachhaltige Bestandteile verfügen, 21 Prozent sollen die Anforderungen des Labels Green Series erfüllen. „Wir wollen hier weiter Zeichen setzen und mehr und mehr ökologisch und sozial verantwortungsvolle Produkte mit einem attraktiven Preisleistungsverhältnis in unsere Sortimente aufnehmen“, so Geisler weiter.

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