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Starker Start: Adidas steigert Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2015 überraschend deutlich

Von Jan Schroder

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Schon seit einigen Tagen hatte Adidas-Chef Herbert Hainer verkündet, dass der Herzogenauracher Sportartikelkonzern stark ins neue Geschäftsjahr gestartet sei. Die Zahlen für das erste Quartal 2015, die der Konzern am Dienstag vorlegte, fielen dann noch sogar noch etwas besser aus, als die Analysten erwartet hatten. Beim Umsatz und Ergebnis wurde das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Im ersten Vierteljahr profitierte das Unternehmen nicht nur von der gestiegenen Nachfrage nach seinen Produkten sondern auch vom schwachen Eurokurs.

Den Konzernumsatz konnte Adidas gegenüber dem Vorjahresquartal um 17,3 Prozent auf 4,08 Milliarden Euro verbessern. Währungsbereinigt lag die Wachstumsrate bei neun Prozent. In nahezu allen Marktregionen stiegen die Umsätze zweistellig, lediglich in Russland und den GUS-Staaten wurde das Vorjahresniveau aufgrund der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Probleme klar verfehlt.

Beide Hauptmarken trugen zum Wachstum bei: Adidas steigerte seinen Umsatz währungsbereinigt um elf Prozent auf 3,35 Milliarden Euro, Reebok konnte um neun Prozent auf 411 Millionen Euro zulegen. Die Marke Adidas meldete „zweistellige Umsatzzuwächse in der Kategorie Running, bei Adidas Originals und Adidas NEO sowie eine Steigerung im hohen einstelligen Bereich in der Kategorie Training“, der Aufwärtstrend von Reebok ging nach Angaben des Unternehmens auf „zweistellige Steigerungen in den Kategorien Training und Studio sowie auf Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich bei Classics“ zurück.

Der Umsatz wuchs im ersten Quartal in fast allen Marktregionen zweistellig

In Westeuropa, dem mit abstand wichtigsten Markt des Konzerns, stiegen die gemeinsamen Erlöse der beiden Hauptmarken um 13 Prozent (währungsbereinigt +11 Prozent) auf 1,14 Milliarden Euro. Nach Angaben des Unternehmens trugen beide Labels mit zweistelligen Zuwächsen zum Erfolg bei. In Nordamerika kamen sie auf 591 Millionen Euro, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Bereinigt um Wechselkursveränderungen ergab sich ein Plus von sieben Prozent. Auch in Lateinamerika ging es aufwärts: Dort wurden die Erlöse um 13 Prozent (währungsbereinigt +6 Prozent) verbessert und erreichten 423 Millionen Euro.

In China setzten Adidas und Reebok dank besonders kräftiger Zuwächse (+44 Prozent, währungsbereinigt +21 Prozent) mit 597 Millionen Euro sogar mehr um als in Nordamerika. In Japan stieg der Umsatz um 12 Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent) auf 155 Millionen Euro. Die Region MEAA, die den Nahen Osten, Afrika und die übrigen asiatischen Länder umfasst, verzeichnete eine Verbesserung um 26 Prozent (währungsbereinigt +10 Prozent) auf 635 Millionen Euro.

Den einzigen Schönheitsfleck bildete angesichts der ansonsten allenthalben erfreulichen Zahlen die Region Russland/GUS: Dort schrumpfte der gemeinsame Umsatz der beiden Hauptmarken um 34 Prozent (währungsbereinigt -3 Prozent) auf 162 Millionen Euro. „Der Umsatzanstieg bei Reebok im mittleren einstelligen Bereich wurde durch einen Rückgang bei Adidas mehr als aufgehoben“, erklärte das Unternehmen.

Der Umsatz der kleineren Marken stieg um 13 Prozent auf 377 Millionen Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sank er um ein Prozent. Hier konnten Zuwächse in den übrigen Bereichen die weiterhin schwachen Geschäfte der Golfsparte nicht vollständig kompensieren. Der Umsatz des Segments Taylor Made-Golf sank aufgrund der geringeren Nachfrage nach Golfschlägern währungsbereinigt um neun Prozent.

Konzernweit erwies sich der eigene Einzelhandel als Wachstumsmotor: Dort stieg der Umsatz um 13 Prozent (währungsbereinigt +14 Prozent) auf 895 Millionen Euro. Maßgeblich verantwortlich für den zweistelligen Zuwachs war ein währungsbereinigtes Plus von 56 Prozent im E-Commerce. Währungs- und flächenbereinigt stiegen die Einzelhandelserlöse um vier Prozent.

Der Nettogewinn wuchs trotz einmaliger Wertberichtigungen um rund acht Prozent

Seine Bruttomarge konnte der Konzern gegenüber dem Vorjahresquartal stabil bei 49,2 Prozent halten. „Ein günstigerer Produkt- und Preismix wurde durch höhere Beschaffungskosten sowie negative Währungseffekte aufgehoben“, erläuterte das Unternehmen. Wertberichtigungen im Volumen von 18 Millionen Euro, die in Lateinamerika und Russland vorgenommen wurden, und höhere Marketingausgaben drückten allerdings das Betriebsergebnis. Es stieg um zwölf Prozent auf 345 Millionen Euro. Bereinigt um die Wertminderungen wäre es um 18 Prozent gewachsen.

Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn wurde um 8,2 Prozent auf 221 Millionen Euro verbessert. Enthalten sind hier die Verluste der zum Verkauf stehenden Marke Rockford. Der Überschuss aus fortgeführten Geschäftsbereichen, bei dem die Zahlen von Rockford bereits herausgerechnet sind, wuchs um 13,3 Prozent auf 237 Millionen Euro. Abzüglich der einmaligen Wertberichtigungen wurde er sogar um 22 Prozent verbessert.

Angesichts der vorgelegten Zahlen bestätigte die Konzernleitung ihre Jahresprognosen. Erwartet wird damit weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine Steigerung des um Wertminderungen bereinigten Konzerngewinns aus fortgeführten Geschäftsbereichen um sieben bis zehn Prozent.

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