Steht Reno endgültig vor dem Aus?
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Die Investor:innensuche des insolventen Schuhändlers Reno scheint nicht von Erfolg gekürt.
Rund 150 der 180 verbliebenen Filialen würden nun geschlossen werden, berichtete die "Wirtschaftswoche" vergangene Woche. Die Zeitung berief sich dabei auf die Aussagen des Reno-Insolvenzverwalters Immo Hamer von Valtier bei einer Betriebsversammlung in Osnabrück. Von Valtier reagierte bislang nicht auf eine Anfrage von FashionUnited.
Immerhin eine “kleine Lösung” konnte bei der Investor:innensuche erreicht werden, heißt es. Konkret bedeute das den Erhalt von insgesamt 23 Filialen und 120 der insgesamt 1100 Arbeitsplätze des Schuhhändlers. Neun der 23 Standorte sollen dem Medienbericht zufolge von der Kienast-Gruppe übernommen werde. Die Gruppe, zu der ABC Schuh-Center, K+K Schuh-Center und Schuhpark zählen, werde die Filialen weiterhin unter dem Namen Reno führen.
Die Krise war schon lange absehbar
Ende März wurde ein Insolvenzverfahren für den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH und die Reno Schuh GmbH vom Amtsgericht Hameln angeordnet. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch Von Valtier zum Insolvenzverwalter bestellt. Wie prekär die Lage für Reno wirklich ist, machte von Valtier dem Bericht zufolge auf der Betriebsversammlung deutlich. Reno sei so dermaßen heruntergewirtschaftet, dass die Übernahme weitere Filialpakete für Investor:innen nicht in frage käme. Als der Insolvenzantrag gestellt wurde, seien einige Reno-Filialen aufgrund von ausstehenden Zahlungen bereits ohne Strom gewesen und auch der Warenbestand habe bei lediglich 20 Prozent gelegen. Reno selbst sprach in einer Mitteilung Ende März davon, dass Ware nicht geliefert wurde, da sich diesbezügliche Verhandlungen hingezogen hätten.
Während die Schwesterunternehmen von Reno in der Schweiz und in Österreich anfänglich nicht von dem Verfahren betroffen waren, meldeten auch diese seither Insolvenz an. Auch die HR-Group, die Reno im Oktober an die Cm.Sports GmbH mit Sitz im niedersächsischen Springe verkaufte, meldete im April Insolvenz an. Bereits bei dem Verkauf von Reno vor mehr als einem halben Jahr konnte eine bevorstehende Insolvenz nicht ausgeschlossen werden, hieß es in einer Mitteilung des Schuhändlers im März.