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Studie: Jugend-Interesse an Mode sinkt

Von Reinhold Koehler

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Jugendliche sind die Geldverdiener und damit auch die Kunden der Zukunft, das weiß natürlich auch die Wirtschaft. Seit jeher schauen die Unternehmen daher genau auf die Befindlichkeiten des Nachwuchses, analysiert ihre Gedanken, Träume, Wünsche und Realitäten. Gerade für die Modeindustrie, für die Jugendlichkeit schon immer zum Selbstverständnis zählte, sind Jugendstudien besonders interessant. Scheinen sie doch die Trends von morgen bereits vorzugeben und beste Geschäfte zu versprechen.

Die neueste Jugendstudie des digitalen Jugendmagazins Celepedia und der Meinungsforscher von Statista dürfte der Branche jedoch kaum Anlass zur Freude bieten. Dabei wären positive Zukunftsaussichten für die momentan recht gebeutelte, deutsche Modeindustrie so wichtig. Der Trend ist jedoch eindeutig: Immer weniger junge Menschen interessieren sich für Mode.

Für nur noch 41 Prozent der 12.000 befragten Jungen und Mädchen ist Mode ein relevantes Thema. Damit liegt die einstige Jugendbranche Nummer eins nur noch zwei Prozent über dem Themenfeld „Kosmetik“. In einer ersten Online-Umfrage im Juni dieses Jahres hatte der Relevanz-Wert für den Fashion-Bereich noch bei 68 Prozent gelegen.

Alles halb so wild – wenn gehandelt wird

Generell wird die junge Generation konservativer. Klassische Wertegemeinschaften wie Familie und Freundeskreise nehmen an Bedeutung zu, und auch die Heirat steht mit 61 Prozent Zustimmung hoch im Kurs. 67 Prozent der Befragten wünschen sich mittlerweile wieder zwei Kinder. Während die Heranwachsenden vor einigen Jahren noch von einem Leben als Popstar, Schauspieler oder Model träumten, sind heute Polizist und Arzt die meist genannten Traumberufe.

Trotzdem hat die ewig junge Modebranche keinen Grund zu verzagen. Schließlich geben auch die neo-konservativen Jugendlichen von heute noch immer 260 ihrer durchschnittlich 330 Euro Taschengeld im Monat für Fashion und Accessoires aus. Das entspricht fast 86 Prozent der Gesamtausgaben. Zudem gibt es tatsächlich nur ein Thema, das die Minderjährigen derzeit noch mehr beschäftigt als Mode: Die Musik. Sie ist und bleibt mit 71 Prozent Zustimmung das Top-Thema.

Der Trend ist jedoch trotzdem rückläufig. Was die Jugendlichen besonders stört, sind die Image-Vorgaben, die von vielen Marken auf sie einprasseln. So erachten beispielsweise 40 Prozent der Teilnehmer die Schönheitsideale in unserer Gesellschaft als völlig überzogen. Vielleicht ein Fingerzeig an die Branche, etwas mehr Realismus und Feingefühl in die eigene Präsenz zu bringen. Auch Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsbedingungen oder der Einsatz gesunder Materialien kann Jugendliche durchaus wieder stärker von der Mode überzeugen. Tier- und Umweltschutz sind nämlich ebenfalls wichtige Themen, die aus Sicht der Jugendlichen dringenden Handlungsbedarf aufweisen.

Foto: twinlili / pixelio.de

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