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Studie: Sprache in Stellenanzeigen schließt Frauen oft unterbewusst aus

Von Regina Henkel

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Foto von Karolina Grabowska von Pexels

Die deutsche Online-Jobplattform StepStone weist mit einer neuen Studie zur Gendergerechtigkeit in Stellenanzeigen darauf hin, dass viele Unternehmen mit ihren Stellenanzeigen hauptsächlich Männer ansprechen – auch wenn sie dies gar nicht beabsichtigen.

In einer repräsentativen Studie unter 3.500 Personen hat die Online-Jobplattform StepStone untersucht, wie gerecht Unternehmen in Deutschland neue Mitarbeitende rekrutieren. Das Ergebnis: Fast jedes zweite Unternehmen sagt, dass es mehr Männer unter den Bewerbenden gibt als Frauen. Geht es um Führungspositionen, vergrößert sich das Ungleichgewicht noch. „Solange das der Fall ist, sind wir weit entfernt von einem fairen Arbeitsmarkt und auch davon, den Gender Pay Gap zu schließen”, sagt Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann und rät: „Arbeitgeber können und sollten mehr tun, um wirklich alle Menschen anzusprechen, die für den jeweiligen Job infrage kommen. Das ist angesichts der Arbeitsmarktentwicklung dringend wirtschaftlich notwendig.”

Personalmangel: Unternehmen müssen alle ansprechen

Viel Unternehmen haben derzeit offene Stellen. In der Studie geben 82 Prozent an, dass es derzeit sehr herausfordernd sei, Mitarbeitende zu finden. Doch oftmals liege die Schwierigkeit schon bei der Ansprache der passenden Bewerbenden, so StepStone. Zwar wolle mehr als jedes zweite Unternehmen gleich viele Männer und Frauen einstellen, aktiv daran arbeiten tun aber nur 23 Prozent. „Das ist eine vertane Chance. Wir befinden uns in Zeiten einer regelrechten Arbeiterlosigkeit. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, dass sie Bewerber:innen verpassen, die eigentlich ideal für einen Job geeignet wären“, sagt Zimmermann. Gerade wenn man das Ziel habe, diverse Teams zu bilden, müsse man schon im Rekrutierungsprozess die Weichen stellen.

Grafik: StepStone

Inklusive Sprache und Benefits in Stellenanzeigen können helfen

Doch was können Unternehmen tun, um alle Menschen gleichermaßen anzusprechen? Bewerberinnen wünschen sich vor allem Informationen zu flexiblen Arbeitszeiten und -modellen (91 Prozent und 89 Prozent), Angabe von Gehältern oder von Benefits wie Kinderbetreuung (jeweils 83 Prozent). Aber auch inklusive Formulierungen in der Stellenanzeige helfen. Denn es gibt Ausdrücke, von denen sich ganz unterbewusst mehr Männer als Frauen angesprochen fühlen - und andersherum. Fast 60 Prozent der Personalverantwortlichen ist das jedoch gar nicht bewusst. Um Unternehmen bei der richtigen Formulierung zu helfen, hat StepStone den kostenlosen „Genderbias Decoder“ entwickelt, der identifizieren hilft, ob Stellenanzeigen einen männlichen oder weiblichen Unterton haben und schlägt alternative Formulierungen vor.

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