Studie: Wirtschaftsschäden durch Wetterextreme größer als gedacht
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Überflutungen, Dürren und Wirbelstürme: Die zunehmenden Wetterextreme können die Lieferketten der Weltwirtschaft empfindlich treffen. Der mögliche Schaden ist dabei größer als bislang angenommen, wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung nun ausgerechnet haben. Von einander unabhängige Extremwetter-Ereignisse können demnach Schockwellen durch die Weltwirtschaft schicken, die sich wie eine Flutwelle auftürmen. Die Schäden durch die Wetterereignisse verstärkten sich dabei gegenseitig.
Insgesamt seien die wirtschaftlichen Verluste im Schnitt 20 Prozent größer als die Summe der Verluste durch die einzelne Ereignisse, hieß es. «Das ist ziemlich beunruhigend», sagte Studienleiter Kilian Kuhla. Je größer die Volkswirtschaft, desto stärker träfen sie diese Schocks.
Die Modellrechnungen der Wissenschaftler erfassen 1,8 Millionen wirtschaftliche Beziehungen zwischen gut 7000 regionalen Wirtschaftssektoren.
Kommt es wegen Extremwettern zu Lieferengpässen, können bestimmte Produkte für Kunden teurer werden. «Wenn etwas knapp wird, dann wird es teuer, und wenn es weltweit knapp wird, wird es sehr teuer - das ist keine neue Erkenntnis», erklärte Physiker Andreas Levermann. Neu sei der Effekt, dass sich solche wirtschaftlichen Schockwellen überlagern und verstärken können. Der Klimaforscher warnte: «Wenn wir die Treibhausgase nicht rasch reduzieren, wird uns das teuer zu stehen kommen - noch teurer, als wir bisher erwartet haben.» (dpa)