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Sustainable Apparel Coalition launcht Klimaprogramm speziell für herstellende Betriebe

Von Simone Preuss

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Bekleidungsherstellung. Bild: Nappy / Pexels

Auf ihrer Jahrestagung Ende September gab die Sustainable Apparel Coalition (SAC) den Start des Manufacturer Climate Action Program (MCAP) in Zusammenarbeit mit der US-Sportmarke Nike und dem US-Einzelhandelsunternehmen Target bekannt.

MCAP wurde als Teil von SACs Dekarbonisierungsprogramms eingeführt, das laut der Pressemitteilung der Koalition „die Unterstützung katalysieren und den Sektor zu ehrgeizigen und notwendigen CO2-Emissionsreduzierungen antreiben“ soll.

Von der Dekarbonisierung zu Netto-Null

SAC ist eine globale Multi-Stakeholder-Allianz, die über 280 Einzelhandelsunternehmen, Marken, herstellende Betriebe, Regierungen, Wissenschaftler:innen und gemeinnützige Organisationen vereint. MCAP hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hersteller:innen in die Lage zu versetzen, ihren Weg zur Dekarbonisierung zu beginnen, indem sie Kohlenstoffemissionen messen und wissenschaftlich abgestimmte Ziele für Scope 1 und 2 entwickeln. Das übergreifende Ziel der Branche besteht darin, die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent zu senken (auf der Grundlage von 2010) und bis 2050 schließlich Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

„MCAP ist eine wichtige Initiative, die Hersteller:innen weltweit vereint, um Maßnahmen zur Erreichung wissenschaftlich fundierter Emissionsziele zu beschleunigen und die globalen CO2-Emissionen in großem Umfang zu reduzieren. Durch die Zusammenarbeit mit Branchenführer:innen und das Angebot skalierbarer Lösungen können wir unsere Branche in die Lage versetzen, Emissionsreduzierungen in Angriff zu nehmen und den Wandel einzuleiten, den wir zur Unterstützung eines kohlenstoffarmen Übergangs benötigen“, kommentiert Joyce Tsoi, Direktorin für kollektive Aktionsprogramme bei SAC, in der Mitteilung.

MCAP steht sowohl SAC-Mitgliedern als auch Nicht-Mitgliedern offen und ist aus dem Supplier Engagement Program von Target und dem Supplier Climate Action Program (SCAP) hervorgegangen, das von Nike und seinen Zulieferbetrieben in Zusammenarbeit mit dem World Resource Institute (WRI) entwickelt wurde.

„Das Besondere an MCAP ist sein umfassender Ansatz zur schrittweisen Unterstützung der Hersteller:innen. Das Programm integriert sorgfältig wichtige Managementinstrumente, die speziell auf die besonderen Bedürfnisse der herstellenden Betriebe zugeschnitten sind“, heißt es in der Mitteilung.

Zu diesen Instrumenten gehören Anleitungen zur Messung von Emissionen, zur Risikobewertung und zum Benchmarking. Diese Erkenntnisse werden dann für die strategische Planung genutzt. Das Programm konzentriert sich zunächst auf Scope-1- und Scope-2-Emissionen, um den Hersteller:innen einen überschaubaren Ausgangspunkt zu bieten. Langfristig soll es ihnen helfen, wissenschaftlich fundierte Ziele zu erreichen, die Scope-1-, -2- und -3-Emissionen umfassen.

In vier Schritten Veränderungen erreichen

Die folgenden vier Elemente bilden den Kern von MCAP:

  • Zuerst sollen die Hersteller:innen unternehmensweite, wissenschaftlich begründete Ziele zur Emissionsreduzierung festlegen, validieren und offenlegen und diese als grundlegenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft anerkennen.
  • Als Nächstes erhalten sie Empfehlungen und Schulungen zur Entwicklung von Klimarisikobewertungen für ihre Betriebe, einschließlich physischer Risiken und Übergangsrisiken. Ebenso zur Dokumentation dieser Risiken, um Verbindungen zu Partner:innen in der Wertschöpfungskette, einschließlich Marken, herzustellen.
  • Die Hersteller:innen erhalten dann Leitlinien für die Ausarbeitung ihrer Dekarbonisierungspläne, womit sie der wachsenden Forderung der Branche nach Transparenz nachkommen und eine wirksame Zuweisung von Investitionen und Ressourcen ermöglichen können.
  • MCAP ermutigt die herstellenden Betriebe, ihre Fortschritte jährlich offenzulegen und diese Berichte zu veröffentlichen. „Diese Verpflichtung zur Offenheit wird die Rechenschaftspflicht innerhalb der Unternehmen sicherstellen und eine kollektive Kultur des Wachstums und der Innovation fördern“, so SAC.

„Die Emissionen der Lieferkette machen im Durchschnitt mehr als 70 Prozent der Treibhausgasemissionen eines Unternehmens aus. Um ehrgeizige Emissionsreduktionsziele für die gesamte Wertschöpfungskette festzulegen und zu erreichen, müssen Unternehmen ihre Zulieferbetriebe unterstützen. Programme wie das Manufacturer Climate Action Program (MCAP) und Unternehmen wie Nike und Target haben es sich zur Aufgabe gemacht, Lieferbetrieben dabei zu helfen, ihre Kapazitäten zur Eindämmung des Klimawandels und zur Verbesserung ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel aufzubauen. Über MCAP hinaus freut sich das WRI, mit Nike zusammenzuarbeiten, um Lösungen für erneuerbare Energien in strategischen globalen Märkten zu beschleunigen - eine Schlüsselstrategie zur Erreichung dieser Ziele. Diese Arbeit ist von entscheidender Bedeutung, um den Klimaschutz weltweit voranzutreiben“, fasst Liz Cook zusammen, Executive Vice President for Governance and Development, World Resource Institute. 

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