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Tarifverhandlungen im Einzelhandel: HDE wirft Gewerkschaft „Verzögerungstaktik“ vor

Von Jan Schroder

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Passant:innen in einer Einkaufsstraße Bild: FashionUnited

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat das Verhalten der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für die Einzelhandelsbranche kritisiert.

„Die Arbeitgeber haben in den bisher rund 45 Verhandlungsrunden bundesweit bereits mehrfach Angebote vorgelegt und nachgebessert, auf Gewerkschaftsseite sieht man hingegen keinen ernsthaften Willen zur Einigung“, erklärte der HDE in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung und warf Verdi eine „Verzögerungstaktik“ vor.

Die Bundeszentrale der Gewerkschaft lasse den einzelnen Landeskomissionen zu wenig Verhandlungsspielraum, monierte der Branchenverband. Angesichts dessen „müsse man für die Zukunft über eine zentrale Aushandlung des Einzelhandelstarifs im Bund nachdenken“.

„Auf der Arbeitgeberseite koordinieren wir die ersten Angebote zum Einstieg in die Tarifrunde sehr eng. Wenn es aber gegen Ende der Verhandlungen darum geht, tragfähige Lösungen zu finden, haben alle Arbeitgeberkommissionen die notwendige Beinfreiheit“, erklärte HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke in einem Statement. „Genau das fehlt auf der Verdi-Seite. Die gewerkschaftlichen Länderkommissionen scheinen regelrecht entmündigt.“

Inhaltlich signalisierte Haarke Kompromissbereitschaft: „Einen tariflichen Ausgleich der Geldentwertung für 24 Monate Laufzeit können wir uns schon vorstellen. Das zeigt ja auch unser letztes Angebot, nach dem die tariflichen Löhne und Gehälter über die Laufzeit von 24 Monaten um insgesamt rund 8,5 Prozent steigen würden“, erklärte er. „Wir haben sogar klar signalisiert, dass wir für einen Abschluss bereit wären, das Angebot noch etwas zu justieren.“

Gleichzeitig verwies Haarke aber auf die derzeit schwierige wirtschaftliche Lage vieler Handelsunternehmen: „Da dürfen wir keine Überforderung riskieren, deren Schmerzgrenze ist bereits jetzt maximal ausgereizt“, betonte er. „Unrealistische Forderungen können wir daher nicht erfüllen.“

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