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Technologie wird zum Erfolgsfaktor in der Modeindustrie – Technologieausgaben steigen

Von Regina Henkel

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Business|STUDIE
Foto: Michael Burrows für Pexels

Die Modebranche beschleunigt ihre technologische Weiterentwicklung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Führende Marken und Händler planen, ihre Ausgaben für neue Technologien in den kommenden Jahren zu verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „The State of Fashion: Technology“, die gemeinsam vom Branchenmagazin The Business of Fashion (BoF) und dem Beratungsunternehmen McKinsey & Company durchgeführt wurde.

Derzeit: Fokus auf Technologien, die den Handel flexibler, nachhaltiger und attraktiver machen

Wie die Studie zeigt, ist davon auszugehen, dass Modeunternehmen ihre Investitionen in Technologie von 1,6 bis 1,8 Prozent des Umsatzes im Jahr 2021 auf 3,0 bis 3,5 Prozent im Jahr 2030 steigern werden.

Im Jahr 2021 stieg der Wert der Top-50-Investitionen in Technologie in der Modeindustrie verglichen mit dem Jahr 2019 um 66 Prozent und belief sich laut einer McKinsey-Analyse basierend auf Daten der Business-Information-Plattform Crunchbase auf insgesamt 16,2 Milliarden US-Dollar. Diese Investitionen flossen entweder in Modehändler oder Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen an Modefirmen verkaufen, statt in Modemarken. Etwa 55 Prozent der Investitionen entfielen auf den E-Commerce, der von der pandemiebedingten Zunahme des Online-Shoppings profitiert hat. Der Rest entfiel größtenteils auf Zahlungstechnologien, einschließlich „Jetzt kaufen, später zahlen“-Unternehmen, in Social Commerce und Resale, gefolgt von Lieferketten- und Logistikunternehmen und Unternehmen, die im NFT-Bereich oder bei Virtual-Reality-Technologien tätig sind.

Künftig: Fokus auf wettbewerbsorientierte Technologien

Noch sind es nur wenige Marken, die Technologien erfolgreich und wettbewerbsorientiert eingeführt haben. Aber jene, die investieren, könnten den positiven Effekt in ihren Gewinnen sehen, sagen die Autoren der Studie. Unternehmen, die bereits KI-Technologien für ihr Geschäft nutzen, um die operative Effizienz zu steigern und die Kundenbindung zu verbessern, könnten bis 2030 einen kumulierten Cashflow-Anstieg von 118 Prozent verbuchen, so die Studie weiter. Der Cashflow von Organisationen, die jetzt erst mit KI-Nutzung beginnen, könnte bis 2030 um 13 Prozent ansteigen.

Die wichtigsten drei Bereiche, in die Führungskräfte aus der Modeindustrie von heute bis 2025 investieren wollen sind laut Studie: Personalisierung, Technologien für Ladenlokale und End-to-end-Management der Wertschöpfungskette.

Fünf technologische Kernthemen beschäftigen die Branche

Metaverse: Das Metaverse ist bereits in der Modeindustrie angekommen. Auch wenn damit derzeit nur eine kleine Zielgruppe angesprochen wird, könnten Marken in den kommenden zwei bis fünf Jahren bis zu fünf Prozent ihres Umsatzes mit Geschäftsmöglichkeiten rund um das Metaversum erwirtschaften.

Personalisierung: Der Zugang zur Kundschaft wird online immer teurer, Personalisierung, daten- und KI-gestütztes Marketing und E-Commerce gewinnen immer mehr an Bedeutung. Persönliche Erlebnisse sind entscheidend für langfristige Kundenbindungen.

Integration des stationären Handels: Trotz des beschleunigten Trends hin zu Onlinekäufen zeigen Forschungsergebnisse, dass Kund:innen noch immer gerne in Filialen einkaufen, damit sie die Produkte vor dem Kauf in Ruhe begutachten können. Die Verbindung von Ladenlokalen durch mobile Apps und Microfulfilment wird die Rolle der stationären Geschäfte weiterentwickeln.

End-to-End Integration: Noch steckt die Anwendung KI-gestützter Technologien zur Analyse der Wertschöpfungskette in den Kinderschuhen und erfolgt meist nur punktuell und siloartig. Ziel wird es sein, die gesamte Wertschöpfungskette End-to-End zu integrieren, um das ganze Potenzial für funktionsübergreifende Optimierungen auszuschöpfen und die Abläufe effizienter und profitabler zu gestalten. Maschinelles Lernen und Cloud Computing gehören zu den wichtigsten Technologien, mit denen Marken dieses Ziel erreichen können.

Nachverfolgbarkeit: Transparenz erfordert die Nachverfolgbarkeit von Prozessen und ist der Schlüssel zu einer sozial- und umweltverträglichen Produktion. Nachverfolgungssysteme auf Basis von Tracking-Software und Big Data können Modemarken dabei unterstützen, den Überblick über ihre Lieferketten zu behalten.

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