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Textil+Mode: „PFAS-Beschränkung bedeutet Aus für Hersteller von Spezialtextilien“

Von Simone Preuss

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Schützende Spezialtextilien wie die von Feuerwehrleuten kommen (noch) nicht ohne PFAS aus. Bild: Jay Heike /Unsplash

Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., Textil+Mode, kritisiert die Chemikalienpolitik der Europäischen Union und Deutschland: Rund 12.000 chemische Stoffe könnten demnächst verboten werden und allein 10.000 Stoffe umfasst das in diesem März gestartete Beschränkungsverfahren zu PFAS (Per- undPolyfluoralkylsubstanzen).

Für den Branchenverband kommt dies einem Produktionsverbot von technischen Textilien in Deutschland und Europa gleich und damit einem Aus der Produktion von Betrieben, die Spezialtextilien herstellen. Textil+Mode fordert von der Wirtschaftsministerkonferenz am 21. und 22. Juni daher ein klares Signal für die Textilproduktion in Deutschland.

Spezialtextilien kommen (noch) nicht ohne PFAS aus

Es geht um Spezialtextilien und nicht etwa Outdoor-Bekleidung, die bereits flächendeckend mit fluorfreien Alternativen hergestellt werden. Also um Anzüge für Feuerwehrleute, schusssichere Westen für die Polizei, virenabweisende Textilien in der Medizin, Membrane für die Wasserstofferzeugung, hochwirksame Umweltfilter und mehr, die gesetzlich vorgeschriebene höchste Sicherheits- und Leistungsstandards erfüllen müssen und in Deutschland und Europa bereits unter den höchsten Umwelt- und Sicherheitsauflagen hergestellt werden.

„Ohne eine starke, leistungsfähige und innovative Textilindustrie sind die Ziele des Green Deal nicht erreichbar. Wird in der Chemikalienpolitik in Brüssel und Berlin nicht umgesteuert, verliert der Industriestandort Deutschland seine Textilindustrie und mit ihr in dramatischem Ausmaß hochwertige Produkte, die Mensch und Klima schützen“, kommentiert Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer Gesamtverband Textil+mode, in einer Mitteilung.

Branchenverband fordert verantwortungsbewussten Einsatz von PFAS

Das Problem ist, dass es trotz intensiver Forschung im Bereich Spezialtextilien zum PFAS-Einsatz vielfach noch keine annähernd wirksamen Alternativen gibt. „Deshalb muss der verantwortungsbewusste Einsatz von PFAS für Spezialanwendungen technischer Textilien auch künftig möglich sein“, fordert der Branchenverband.

„Pauschale Verbote bringen nichts, im Gegenteil. Sie schneiden uns von technologischem Fortschritt ab, gefährden die Resilienz unserer Lieferketten und unsere Fähigkeiten, die industrielle Transformation aus eigener Kraft zu stemmen“, fasst Mazura zusammen.

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