Tiger gegen Panther: Puma streitet mit Philip Plein um Logo
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Sportartikelhersteller Puma macht Designer Philipp Plein das Logo streitig und hat beim Landgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung erwirkt, weil das Plein Sport-Logo auf Schuhen, T-Shirts und Kapuzen-Pullovern (ein Tiger im Sprung) dem traditionellen Puma-Logo stark ähnele. Gut gebrüllt Löwe oder viel Lärm um nichts?
Schaut man sich die beiden Logos an, dann fällt auf, dass einige Unterschiede bestehen. Handelt es sich beim Puma-Logo um einen springenden Puma, der ganz als schwarzer Umriss zu sehen ist, ist das von Plein verwendete Logo ein Tigerkopf samt Pranke, dessen Sprung nur durch Kratzspuren dargestellt ist. Entsprechend verblüfft und negativ überrascht ist Plein.
„Ich habe gerade einen Liebesbrief von Puma bekommen (...), weil sie versuchen, Ähnlichkeiten zwischen ihrem springenden Miezekätzchen-Logo mit einem Schwanz und unserem Tigerkopf zu finden. Es ist traurig und lächerlich, dass Konkurrenten nicht immer fair spielen und alles in ihrer Macht Stehende versuchen, um den Erfolg anderer zu stören“, machte sich Plein über Instagram Luft. Gegenüber der Bild-Zeitung betonte Plein, er könne „beim besten Willen“ keine Ähnlichkeiten zwischen den beiden Logos feststellen.
Die einstweilige Verfügung bewirkt, dass Plein die Artikel mit dem beanstandeten Logo zunächst nicht mehr über seinen deutschen Online-Shop verkaufen darf, so Puma-Manager Neil Narriman, zu dessen Aufgaben die Markenrechte gehören, gegenüber Reuters. „Wir hoffen nicht, dass die Sache eskaliert. Wir wollen eine Lösung für diese Angelegenheit finden“, sagte Narriman, betonte aber, dass Plein sich dem Gespräch verweigere.
Um jedoch Klage zu erheben, müsste Puma beweisen, dass durch das vermeintlich ähnliche Logo Verbrauchern der Ursprung der Plein-Proudkte nicht klar wäre und sie denken könnten, sie wären aus einer Kollaboration zwischen Puma und Plein Sport entstanden.
Für Narriman scheint der Fall klar zu sein, verwies er doch darauf, dass sich auf einigen von Pleins Produkte drei Streifen befänden, wie sie der Rivale Adidas benutze. „Es ist ganz klar, dass er diese Markenrechtsverletzungen nutzt, um seine eigene Marke zu promoten“, sagte Narriman.
Plein wehrt sich gegen die Vorwürfe und veröffentlichte am Donnerstag einen Tigerkopf auf schwarzem Grund auf Instagram mit der Bemerkung „Die Regel des Lebens ist klar: Jage oder werde gejagt... sei ein Tiger“. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass sich der deutsche Designer Plagiatsvorwürfen stellen muss: Plein hatte erst jüngst mit einer seiner Modenschauen den Unwillen des Designers Alexander Wang erregt, soll sie sich doch stark an dessen sportlich-inspirierter Modenschau orieniert haben.
Im Fall Puma wird Plein sich gegen die Vorwürfe äußern und dann in einer Anhörung Stellung nehmen müssen.
Fotos: Puma-Website, Philipp Plein-Website