Timezone-Mutter Escape Clothing beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Das deutsche Textilunternehmen Escape Clothing GmbH hat beim Amtsgericht Rosenheim einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das teilte der im oberbayerischen Brannenburg ansässige Hosenspezialist, dem die Marken Timezone und Orwell gehören, am Montag mit. Der Schritt sei nötig gewesen, „nachdem der Hundertprozent-Eigentümer Leo Textil Holding GmbH mitgeteilt hatte, keine weiteren Mittel in Form von Gesellschafterdarlehen zur Verfügung stellen zu können“, erklärte Escape Clothing in einer Mitteilung. Die laufenden Geschäfte würden aber „ohne Einschränkungen“ fortgesetzt.

Nach den Regeln eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wird CEO Peter Mosebach das Unternehmen weiterhin führen. Sein Hauptziel sei es, die „positive operative Geschäftsentwicklung“ fortzusetzen. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr „in einem rückläufigen Modemarkt“ seinen Umsatz von 21,0 auf 22,5 Millionen Euro steigern können, erklärte er. Zudem soll die Firma nun „auf der Finanzierungsseite neu geordnet und nachhaltig abgesichert werden“, teilte Escape Clothing mit.

Neu in die Geschäftsführung berufen wurde der Sanierungsexperte Christian Stoffler von der Münchener Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte, der den Posten des Chief Restructuring Officer (CRO) übernahm. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht den Anwalt Axel Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen.

„Im Vordergrund steht jetzt, zügig die Finanzierung des zukünftigen Geschäfts nachhaltig sicherzustellen“, erklärte CRO Christian Stoffler in einer Mitteilung. „Dazu führen wir Gespräche sowohl mit Finanzierern als auch mit Investoren, die wir zügig zu einem Ergebnis führen wollen.“ Er sei „zuversichtlich, dass der Handel und andere Geschäftspartner das Unternehmen in dieser Übergangsphase unterstützen werden“, so Stoffler.

Foto: Timezone Facebook-Page