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Tom Tailor Group will bis zu 300 Geschäfte schließen

Von Regina Henkel

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Die Hamburger Tom Tailor Group will neue Maßnahmen zur deutlichen Verbesserung der Profitabilität einleiten, die weit über das hinausgehen, was die Gruppe Ende 2015 unter dem sogenannten Programm "Core" beschlossen hatte.

Trennung von unrentablen Märkten und Linien

Wesentlicher Punkt dieser Maßnahmen soll die Konzentration auf das leistungsfähige Kerngeschäft sein. Dadurch sollen die Ertragskraft nachhaltig gestärkt und Mittel für Investitionen in digitale Vertriebswege und die Marken freigesetzt werden. Gleichzeitig will sich die Gruppe konsequent von verlustbringenden Aktivitäten trennen, dazu gehören der Rückzug aus den nicht profitablen Auslandsmärkten Frankreich und Südafrika und die Einstellung unrentabler Produktlinien. Die Aktivitäten der Gruppe sollen sich künftig auf die Dachmarke Tom Tailor mit den Linien Casual, Denim und Kids sowie auf Bonita Women fokussieren. Bonita Men wird hingegen eingestellt.

Reduzierung der Stores

Für das Geschäftsjahr 2017 geht das Unternehmen außerdem davon aus, das Portfolio um insgesamt bis zu 300 Stores zu reduzieren. So werden sämtliche Stores der Marke Bonita Men geschlossen. Außerdem sollen bis zu 150 unprofitable Stores der Marke Bonita Women geschlossen werden. Einzelne Flagship-Stores der Marke Tom Tailor sollen ebenfalls einer konsequenten Überprüfung unterzogen und aus dem Portfolio genommen werden, sofern sie die Profitabilitätsanforderungen nicht erfüllen.

Mit diesen Maßnahmen wird auch ein Stellenabbau verbunden sein. In den kommenden Wochen sollen mit den Betriebsräten des Unternehmens sozialverträgliche Lösungen erarbeitet werden.

Schnelle Ergebnisse werden erwartet

Die Umsetzung dieser Kosten- und Prozessoptimierungsmaßnahmen wird im dritten Quartal 2016 zu einer einmaligen Sonderbelastung in Höhe von rund 70 Mio. EUR führen, so das Unternehmen. Im Gegenzug sollen erste positive Effekte auf das berichtete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bereits im vierten Quartal des laufenden Jahres sichtbar werden.

Die Tom Tailor Group geht davon aus, die Ertragskraft im Geschäftsjahr 2017 substanziell zu verbessern und eine deutlich höhere berichtete EBITDA-Rendite zu erzielen. Der Vorstand erwartet ferner, den Verschuldungsgrad des Unternehmens schneller reduzieren zu können als bisher vorgesehen. Das neue Programm verursacht keinen zusätzlichen Finanzierungsbedarf und wird von den kreditgebenden Banken vollumfänglich unterstützt.

Anpassung der Prognose

Die im März abgegebene Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2016 zieht der Vorstand vor dem Hintergrund der Sonderbelastung zurück. Eine aktualisierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr wird mit der Veröffentlichung des Berichts zum dritten Quartal am 10. November 2016 vorgelegt.

Foto: Tom Tailor

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