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Tom Tailor: Sparen ohne Ende

Von Reinhold Koehler

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Das Hamburger Modeunternehmen Tom Tailor konnte sich auch im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs vom allgemein negativen Branchentrend abheben und den Umsatz leicht steigern. So berichtet der Konzern ein Halbjahresplus von 2,2 Prozent auf 451,3 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich nach Ablauf der Berichtsperiode auf 23,5 Millionen Euro nach 26,3 Millionen im Vorjahr.

„Auch im zweiten Quartal haben wir mit Nachdruck an der Umsetzung unseres Effizienzsteigerungsprogramms und der Vertikalisierung gearbeitet. Denn der Strukturwandel hält an und erfordert, Geschäftsabläufe zu beschleunigen, Aktivitäten im stationären Handel und E-Commerce zu verknüpfen und Kunden bestmöglich zu bedienen. Wir werden auch in der zweiten Jahreshälfte konzentriert an unseren Initiativen arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Profitabilität spürbar zu stärken,“ so Dieter Holzer, Vorstandsvorsitzender der Tom Tailor Holding AG.

Zu den erfolgreich umgesetzten Projekten des ersten Halbjahres zählt Holzer unter anderem die Erweiterung der Kooperation mit dem Onlinehändler Zalando, inklusive eines Tom Tailor Brandshops auf dessen Plattform. Zusätzlich führte das Unternehmen in Deutschland den „Click&Collect“ Service ein, der es Kunden ermöglicht, Waren online zu bestellen und in einer Filiale ihrer Wahl abzuholen. Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms „CORE“ lag der Fokus, neben der Neuverhandlung von Mieten und Schließungen von Stores, auf dem Abschluss neuer Fracht- und Versandraten.

Bonita bleibt eine Belastung

Wachstumstreiber Nummer eins war auch diesmal wieder die Dachmarke Tom Tailor, die im zweiten Quartal auf eigener Fläche ein Umsatzplus von satten zehn Prozent auf 74 Millionen Euro erzielen konnte. Auch beim Großhandel konnte die Marke punkten und erzielte im ersten Halbjahr eine Umsatzsteigerung von 9,3 Prozent auf 137,8 Millionen Euro.

Zurückzuführen sei die positive Entwicklung vor allem auf die signifikante Ausweitung der Verkaufsflächen, heißt es. Dabei ist die Anzahl der Stores ist seit Jahresende 2015 um lediglich acht auf 468 gestiegen. Trotzdem lag der Umsatz im auf vergleichbarer Fläche ersten Halbjahr um 1,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum und entsprach damit der allgemein rückläufigen Entwicklung im stationären Handel von minus zwei Prozent.

Größtes Sorgenkind des Konzerns bleibt jedoch die Marke Bonita, die sich weiterhin rückläufig entwickelt. Zwar verzeichnete die Marke im zweiten Quartal etwas Aufwind, lag mit einem Umsatz von 85,6 Millionen Euro 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im ersten Halbjahr ging der Umsatz sogar um 3,5 Prozent auf 153,4 Millionen Euro zurück. Flächenbereinigt betrug das Umsatzminus 3,4 Prozent. Im Rahmen der Überprüfung des Filialnetzes reduzierte der Konzern die Zahl der Bonita Stores seit Jahresende 2015 um 15 auf 1.011.

Tom Tailor geht davon aus, dass der beschleunigte Strukturwandel in der Textilbranche auch in den Folgequartalen anhalten wird. „Daraus ergeben sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen,“ so Konzernchef Holzer, der die Initiativen des Kostensenkungs- und Effizienzprogramms CORE daher „zielstrebig fortsetzen“ will.

Ziel sei es, die Kosten spürbar zu senken, die Effizienz zu steigern und die Vernetzung von stationärem Handel und E-Commerce deutlich zu verbessern. Für das Gesamtjahr 2016 geht Holzer davon aus, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr „moderat im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigern“ zu können. Erste positive Ergebniseffekte aus den Programmen CORE und POLE Position erwartet das Unternehmen hingegen erst ab dem Ende des laufenden Geschäftsjahres. Entsprechend rechnet der Vorstand für 2016 mit einem bereinigten EBITDA auf Vorjahresniveau.

Foto: Tom Tailor

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