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TPP: wer profitiert, wer nicht

Von Simone Preuss

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Business |KOMMENTAR

Die Transpazifische Partnerschaft (TPP), die jüngst zwischen den USA und den elf Pazifik-Anrainern Kanada, Chile, Mexiko und Peru auf der einen Seite und Neuseeland, Australien, Japan, Malaysia, Brunei, Singapur und Vietnam auf der anderen geschlossen wurde, hat zum Ziel, Handelshürden abzubauen und gemeinsame Standards zu bestimmen. Nicht-Mitglieder wie die EU sind beunruhigt, denn mit dem größten Handelsabkommen der Welt hat sich der Mittelpunkt der Handelswelt vom Atlantik auf den Pazifik verschoben, aber auch Mitgliedsstaaten und deren Textil- und Bekleidungsindustrie müssen nicht notwendigerweise vom TPP profitieren.

Die USA zum Beispiel könnten sich ins eigene Fleisch schneiden, da Waren, die Zollfreiheit genießen wollen, auch in TPP-Ländern produziert sein müssen. Das heißt mehr Produktion in Asien und Südamerika, weniger in den USA. Diese fürchten sich bereits jetzt vor der Abwanderung von mehr Arbeitsplätzen, werden zukünftig aber mit mehr Outsourcing rechnen müssen.

TPP-Länder schließen weltgrößten Handelspakt

Viele schüchtert die Größe des neuen Pakts ein: Schon jetzt erwirtschaften die TPP-Länder zusammen fast 40 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und machen ein Drittel des Welthandels aus; dies kann leicht steigen, sobald weitere Nationen um Mitgliedschaft ansuchen - China und Südkorea zeigen sich bereits interessiert. Und China wird sich seine Handelsposition nicht so schnell streitig machen; lieber wird es selbst einsteigen.

Wichtige Textil- und bekleidungsproduzierende Länder wie Bangladesch, Indien, Pakistan, Indonesien und in geringerem Maße Thailand stehen außen vor und könnten gegenüber TPP-Mitgliedern wie Vietnam und Malaysia das Nachsehen haben. Thailand und Indonesien reihen sich bereits in die Schlange der Anwärter um Mitgliedschaft ein.

Europa setzt noch auf bilaterale Handelsabkommen mit Ländern wie Korea, Singapur, Kanada und Vietnam, wird sich aber in Zukunft auf umfassendere Bündnisse einlassen müssen, um mithalten zu können. Wirtschaftliche Nachteile sind zu erwarten. Zudem bekommt die EU den Abschlussdruck ihres TIPP mit den USA zu spüren. Diese werden nun versuchen, viele der Pazifik-Beschlüsse auf die Agenda setzen.

Klare Gewinner sind asiatische Länder wie Vietnam, deren aufstrebende Textil - und Bekleidungsindustrie durch die neue Partnerschaft angekurbelt wird und die den leichteren Zugang zu neuen Handelspartnern zu ihrem Vorteil nutzen können.

Foto: Taz / flickr
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