Trotz Corona: Schuhe24 will 2020 die 100 Millionen knacken
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Die Schuhe24-Gruppe hat trotz der anhaltenden Corona-Krise ihre Jahresprognose erhöht. Für das Jahr 2020 erwartet das Unternehmen ein Erlösvolumen von 120 Millionen Euro, das sind 45 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Die Plattformstrategie der verbandsunabhängigen Gruppe beruht auf der Anbindung stationärer Händler an den Onlinehandel und umfasst inzwischen die Branchen Schuhe, Textilhandel, Taschen, Sport und Juweliere. Über 2.000 Geschäfte hat die Gruppe inzwischen angeschlossen.
Gestiegenes Interesse am Onlinekanal
„Wir haben die ersten Monate eine starke Nachfrage online erlebt. Die Anzahl der Händler hat sich massiv erhöht, die Produktanzahl in diesem Jahr verdoppelt, unser Umsatz wird daher stärker steigen als gedacht“, sagt Dr. Dominik Benner, Gründer und CEO der Schuhe24-Gruppe. Und ergänzt: „Wir haben in den vergangenen drei Monaten 500 Filialen neu angeschlossen. Das hat uns personell fast an die Grenze gebracht.“ Zum Wachstum hätte jedes einzelne Segment beigetragen. „Wir konnten die höhere Nachfrage sowohl bei Taschen24 als auch bei Outfits24 und Schuhe24 spüren, am stärksten stieg aber die Nachfrage im Sportbereich“, so Christian Lange, Head of eCommerce bei Schuhe24. Die neueste Plattform Dein-Juwelier hat inzwischen ebenfalls zahlreiche Juweliere, Goldschmiede und Hersteller angebunden und profitiere vom Interesse der Konsumenten nach wertstabilen Produkten, so das Unternehmen.
Schneller Service für Onboarding in Krisenzeit
Im Zuge der Corona-Krise wurden von Schuhe24 eigene Taskforces gegründet, um direkte Anbindungen mit den Händlern umzusetzen. Die Händler wurden mit digitalen Schaufenstern ausgestattet und die Filialen mit Masken beliefert.
Zudem wurde in Kooperation mit DHL ein Onboarding für alle Händler in Deutschland angeboten, wobei die Abholung täglich vor Ort beim Händler erfolgt. Zudem wurden auf allen Plattformen die Gebühren gesenkt, Verkäufe erhöht und Beratungsleistungen ausgebaut. „Im Zuge der Krise haben wir die Gebühren für Artikel unter 50 Euro abgeschafft, da gerade in diesen Zeiten die Kunden günstiger gekauft haben und der Durchschnittspreis auf 75 Euro gesunken ist. Inzwischen haben wir mehr Modehändler als Schuhhändler, so dass auch hier neue Warengruppen mit neuen Preislagen dominieren“, so Stefanie Kern, Händlerbetreuung bei Outfits24.
Mehr Services für Händler
Das bisherige Wachstum wurde in direkter Zusammenarbeit mit über 20 Warenwirtschaftssystemen der Händler umgesetzt, wobei die Anbindungszeiten für die Händler auf zehn bis 14 Tage reduziert werden konnten. Dabei habe Schuhe24 die Kosten der Warenwirtschaft für die Händler vollständig übernommen. Über das eigene B2B-Portal können Händler aller Branchen nicht nur Statistiken beziehen, Retouren erfassen und feste Rahmenkonditionen bei Versorgern erhalten, sondern auch Finanzierungen bei Banken anfragen.
Auch das Orderportal WeWantShoes.com, bei dem über 300 Marken ihre Produkte für Händler listen, ist in das B2B-Portal integriert. Im Zuge der Corona-Krise sind weitere fünf Warenwirtschaftsunternehmen als Partner aufgenommen und die Schnittstellen programmiert worden. „Unser Versprechen, mit einer Anbindung 50 Kanäle für den Händler zu bieten, ist ein zentrales Argument. So viele Kanäle bindet kein anderer Partner an. Auch im Ausland wird aktiv verkauft und wir übernehmen alle Leistungen für den Händler, von der Datenpflege bis zur Einlagerung im Zentrallager“, so Benner.
Neue Portale für das Wachstum
Das künftige Wachstum soll aus Sicht des Gründers sowohl durch die bestehenden Plattformen als auch durch neue Portale entstehen. So soll im August das Segment Home&Living an den Start gehen. Bis zum Jahresende sollen zwei weitere Branchenportale entstehen, deren Fokus aber noch nicht bekannt gegeben wird. Um die Verzahnung der verschiedenen Plattformen umzusetzen, führt das Unternehmen im Sommer ein einheitliches CRM-System ein, das Cross-Selling kanalübergreifend startet und die User-Navigation auf alle Plattformen erweitert.
Fotos: Schuhe24