Trotz schwächeren Wachstums: Zahl der Insolvenzen in Deutschland sinkt weiter
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Trotz des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im ersten Halbjahr noch einmal leicht gesunken. Insgesamt mussten zwischen Januar und Juni nach Schätzungen der Wirtschaftsauskunft Creditreform rund 9990 Unternehmen Insolvenz anmelden. Dies bedeute eine leichten Rückgang um 0,4 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, berichteten die Experten am Dienstag. Es ist der geringste Rückgang in diesem Jahrzehnt.
Die Zahl der durch Insolvenzen bedrohten Jobs stieg allerdings deutlich an: Mit rund 120 000 gefährdeten Stellen lag sie um gut 11 Prozent über dem Vorjahresniveau. Verantwortlich dafür seien nicht zuletzt einige Großinsolvenzen - etwa beim Modehändler Gerry Weber oder der Fluggesellschaft Germania, berichtete Creditreform. Die Schäden für die Gläubiger schätzte die Wirtschaftsauskunftei auf und 14,6 Milliarden Euro.
Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich nahm die Zahl der Insolvenzen im ersten Halbjahr laut Creditreform bereits wieder spürbar zu. Im Handel und am Bau waren die Zahlen dagegen weiter rückläufig.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent auf 33 400 Fälle. (dpa)