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Umsatz der Modebranche wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Von Simone Preuss

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Wieder aufwärts. Bild: Leon Macapagal / Pexels

Deutsche bekleidungsherstellende Betriebe konnten 2023 ein zweistelliges Umsatzplus in Höhe von 10,8 Prozent und einen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro erzielen. Zudem zeigen die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei den Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 3,8 Prozent auf knapp 20,000, das die Branchenorganisation GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. als „erfreulich“ bezeichnet.

Die Anzahl der Betriebsstätten ist im Vergleich mit einem knappen Plus von 1,2 Prozent stabil geblieben, wobei die Statistik sich auf Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitenden bezieht. Würde man kleinere und Ein-Personen-Betriebe hinzuzählen, läge die Zahl der Mitarbeitenden bei 23.000 und der Gesamtumsatz bei schätzungsweise 11,6 Milliarden Euro.

„Dieses gute Plus hilft unseren Unternehmen, flexibel ihr Business zu gestalten und auch Investitionen etwa in Form von Personal und Know-how vorzunehmen“, kommentiert Gerd Oliver Seidensticker, GermanFashion-Präsident, das Umsatzplus in einer Pressemitteilung. „Weiterhin haben sich im letzten Jahr einige ungünstige Entwicklungen wieder beruhigt. So sind sowohl die Logistikkosten als auch die Rohstoffpreise auf ein erträgliches Maß gesunken“, fügt er hinzu.

Plus im Export, Importe schwächeln

Aufgrund der Erschließung neuer Märkte sowie Intensivierung der Exporte auf bewährten Märkten konnten bekleidungsherstellende Betriebe ein Plus von knapp 11 Prozent erreichen. Dabei betrug der Inlandsumsatz 3,944 Milliarden Euro und der Auslandsumsatz gut 2,9 Milliarden Euro. Hier war der Anteil des Umsatzes mit dem sonstigen Ausland größer mit fast 1,5 Milliarden Euro und einem Anstieg von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem in der Eurozone erwirtschafteten Umsatz von 1,427 Milliarden Euro und einem Anstieg von 6,9 Prozent.

„Der Anteil des Exportumsatzes am Gesamtumsatz beträgt 43 Prozent. Damit wird deutlich, wie exportlastig die deutsche Bekleidungsbranche ist“, erläutert Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion. Basierend auf der Außenhandelsstatistik sind die zehn wichtigsten Exportmärkte der deutschen Bekleidungsbranche: Polen, Schweiz, Österreich, Niederlande, Frankreich, Italien, Belgien, Tschechien, Spanien und Großbritannien.

Zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zeigten die Russische Föderation (18,83 Prozent, Platz 13), Kroatien (14,22 Prozent, Platz 18), Griechenland (12,38, Platz 21) Polen (10,49 Prozent) und die USA (10,24 Prozent, Platz 14) beziehungsweise Rückgänge im zweistelligen Bereich Länder wie Schweden, Dänemark, Slowakei und Frankreich.

Die Außenhandelsstatistik zeigt ein deutliches Minus in fast allen wichtigen Beschaffungsländern der gesamten Bekleidungsbranche. Grund dafür ist die starke Zunahme in der Produktion im Vorjahr (2021/2022), so dass 2023 auch Lagerbestände den Weg in die Läden fanden. Zusätzlich sorgten leichte Steigerungen der Abverkaufspreise trotz rückläufigen Importzahlen für die genannten Umsatzsteigerungen.

Die wichtigsten Produktionsländer der Branche bleiben stabil wie in den Vorjahren China, Bangladesch, die Türkei, Vietnam, Italien, Indien, Kambodscha, Pakistan, Myanmar und Tunesien.

Bei den Produktgruppen führen Hosen, Pullover und Kleider bei der Damenoberbekleidung beziehungsweise Hosen und Hemden im HAKA-Bereich.

Erwartungen

“Wir haben ein ordentliches Jahr hingelegt, aber der Binnenmarkt ist noch verhaltener in der Aussicht“, resümiert Seidensticker und weist darauf hin, dass internationale Märkte und Anbieter wie etwa die USA da robuster aufgestellt sind. Auch die „German Angst“ komme ins Spiel, der Krieg in der Ukraine und wenig politische Impulse, um den Konsum anzutreiben. „Nach vorne blickend sind wir daher etwas vorsichtig, was die Konsumprognose angeht“, so Seidensticker.

„Das Umsatzplus und das Erreichen des Vor-Pandemie-Niveaus ist zwar grundsätzlich ein gutes Zeichen, doch ist die Stimmung aufgrund der wirtschaftlichen Lage gedrückt“, fasst er zusammen. „Eine repräsentative Umfrage unter unseren Mitgliedern zeigt eine stagnierende Umsatzerwartung für 2024 bei gleichzeitiger negativer Entwicklung des Ertrages. Insgesamt fällt die Beurteilung der wirtschaftlichen Perspektive für 2024 schlechter aus als Anfang letzten Jahres.“

GermanFashion
Statistisches Bundesamt
Umsatz