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Umsatzverluste in Milliardenhöhe durch nachgemachte Waren

Von DPA

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Bild zur Visualisierung Credits: Erik Mclean / Pexels

Europäische Hersteller von Bekleidung, Kosmetik und Spielwaren erleiden durch nachgemachte Waren jährlich Umsatzverluste in Höhe von rund 16 Milliarden Euro. Zudem gingen durch solche Betrügereien rund 200.000 Arbeitsplätze verloren, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der EU-Agentur für geistiges Eigentum (EUIPO) im südspanischen Alicante hervorgeht. In Deutschland gingen demnach allein 40.000 Arbeitsplätze verloren.

„Nachgeahmte Waren verursachen reale Kosten - für Verbraucher:innen, für Marken und für unsere Volkswirtschaften. Diese jüngste Studie zeigt die sehr realen Kosten in Bezug auf die Umsatz- und Arbeitsplatzverluste in der EU auf", schrieb der Exekutivdirektor der EUIPO, Joao Negrao.

Der Studie zufolge ist die deutsche Spielzeugindustrie mit einem Drittel der jährlichen Umsatzeinbußen (334 Millionen Euro) durch gefälschte Waren in der EU einer der am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige. Bei Bekleidung sei Zypern am stärksten von Fälschungen betroffen, bei Kosmetika Frankreich. In absoluten Zahlen seien die Auswirkungen in der Bekleidungsindustrie auf europäischer Ebene am negativsten. Sie verliere jährlich fast 12 Milliarden Euro an Einnahmen, was 5,2 Prozent des gesamten Umsatzes ausmache.

Auch der europäische Kosmetiksektor und die Spielzeugindustrie wiesen aufgrund gefälschter Markenprodukte deutlich geringere Umsätze auf: Die Verluste beliefen sich auf drei Milliarden Euro bei Kosmetika (4,8 Prozent des Umsatzes) und eine Milliarde Euro bei Spielwaren (8,7 Prozent des Umsatzes). Im Bereich Arbeit hat die Produktfälschung ebenfalls erhebliche negative Auswirkungen. Dem Bekleidungssektor gehen der EUIPO-Studie zufolge, die sich auf Daten aus den Jahren 2018 bis 2021 stützt, 160 000 Arbeitsplätze verloren, im Kosmetikbereich sind es 32 000 und im Spielzeugsektor 3 600 weniger Beschäftigte.

Zugleich stellten gefälschte Markenartikel oft auch schwerwiegende Gesundheits- und Sicherheitsprobleme für die Verbrauchenden dar. Dies gelte vor allem für nachgemachte Kosmetika und Spielwaren. Nach Angaben von EUIPO entfielen 15 Prozent der 2022 an den EU-Außengrenzen beschlagnahmten Waren auf potenziell gefährliche weil gefälschte Produkte.

Der wichtigste Grund, warum Verbraucher zu nachgemachten Produkten griffen, sei ein als zu hoch empfundener Preis für das Original. Das gehe aus einer Studie des EUIPO vom vergangenen Juni hervor. Demnach halte es ein Drittel der Europäer:innen für akzeptabel, in einem solchen Fall ein gefälschtes Produkt zu kaufen. Bei jungen Menschen steige dieser Anteil sogar auf die Hälfte, schrieb die EUIPO, eine der größten dezentralen Agenturen der Europäischen Union, die für die Eintragung der Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmuster zuständig ist.(dpa)

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