Umschuldung: Geox stellt neuen Geschäftsplan vor

Geox S.p.A. und die finanzierenden Banken des Konzerns haben gestern die verbindlichen Dokumente im Zusammenhang mit einer finanziellen Umstrukturierung unterzeichnet, deren Umsetzung notwendig ist, um die im neuen Industrieplan 2025-2029 des Unternehmens vorgesehenen Maßnahmen durchzuführen. Der Plan des angeschlagenen italienischen Schuhanbieters wurde vom Verwaltungsrat am 19. Dezember 2024 genehmigt.

Im Rahmen der finanziellen Umstrukturierung ist vorgesehen, dass der Mehrheitsaktionär:innen LIR S.r.l., der etwa 71 Prozent des Grundkapitals von Geox hält, die Umsetzung des neuen Industrieplans mit Eigenkapitalmitteln in Höhe von bis zu maximal 60 Millionen Euro unterstützt.

Der Industrieplan gliedert sich in zwei Phasen. Die erste Phase, von 2025 bis 2026, trägt den Titel „Strategy re-rooting and performance improvement“ und konzentriert sich darauf, die Grundpfeiler des Geschäftsmodells von Geox zu erneuern. Dies soll durch die Umsetzung eines aktualisierten Wertversprechens und eine größere Effizienz des operativen Modells erreicht werden.

Die zweite Phase, von 2027 bis 2029, mit dem Titel „Acceleration“, wird von einer Stärkung der Präsenz auf Schlüsselmärkten und einem erneuten Impuls für die internationale Expansion geprägt sein. Der Plan sieht vor, bis 2029 Umsätze von über 850 Millionen Euro bei einer operativen Marge (EBIT) von über sieben Prozent zu erzielen sowie Investitionen in Höhe von insgesamt 120 Millionen Euro über den gesamten Zeitraum hinweg zu tätigen. Darüber hinaus verfolgt Geox das Ziel, sich als führende Marke im Segment „Everyday Premium Footwear“ zu positionieren und die Markenidentität „Respira“ nicht nur mit funktionalen und technologischen, sondern auch mit emotionalen Inhalten zu stärken.

Kund:innengruppe soll verjüngt werden

Geplant ist außerdem eine schrittweise Erweiterung und Verjüngung der Kund:innenbasis, wobei der Fokus auf der Zielgruppe der 35- bis 50-Jährigen liegt. Gleichzeitig soll die bestehende Kernzielgruppe, nämlich Personen ab 50 Jahren, weiter gestärkt werden.

Die finanziellen Vereinbarungen zwischen Geox und den Banken umfassen im Wesentlichen die Neugestaltung der Tilgungspläne für bestehende mittel- und langfristige Finanzierungen bei einigen der Banken. Dies beinhaltet eine Verlängerung der jeweiligen Endfälligkeiten um 24 Monate sowie eine Anpassung der Rückzahlungspläne. Zusätzlich ist eine Kapitalzufuhr in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro vorgesehen, die in zwei Tranchen erfolgen soll. 30 Millionen Euro Anfang 2025 und weitere 30 Millionen Euro im Herbst 2026. Diese Mittel werden vom Mehrheitsaktionär LIR bereitgestellt.

Am 13. Dezember 2024 schloss Geox eine Partnerschaft mit einem erfahrenen chinesischen Marktakteur ab, um die Präsenz der Geox-Gruppe in der Volksrepublik China zu stärken. Diese Zusammenarbeit umfasst eine exklusive Vertriebsvereinbarung über einen Zeitraum von fünf Jahren, beginnend mit der Frühjahr-Sommer-Kollektion 2025.

Die konsolidierten Umsätze von Geox S.p.A. für die ersten neun Monate 2024 beliefen sich auf 525,5 Millionen Euro, was einem Rückgang von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (-9 Prozent bei konstanten Wechselkursen).

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