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Under Armour: gute Zahlen, bescheidene Aussichten

Von Jan Schroder

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Auch im dritten Quartal 2016 hat der US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour Inc. ein klares Umsatzplus erzielt. Der Gewinn wurde ebenfalls kräftig verbessert. Allerdings ließ das Wachstumstempo auf dem Heimatmarkt etwas nach. Weil die Unternehmensleitung daraufhin gegenüber Analysten zurückhaltende Prognosen für die mittelfristige Zukunft abgab, brach der Aktienkurs zwischenzeitlich um rund 15 Prozent ein.

Im zurückliegenden Quartal kam Under Armour auf einen Umsatz von 1,47 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um 22,2 Prozent (währungsbereinigt +22,9 Prozent). In Nordamerika, der nach wie vor mit Abstand wichtigsten Marktregion, stiegen die Erlöse um 15,6 Prozent auf 1,23 Milliarden US-Dollar. Damit fiel die Wachstumsrate niedriger aus als zuletzt. Dem Unternehmen machten die schwierigen Rahmenbedingungen auf dem US-Markt zu schaffen, unter anderem die Insolvenz des Handelspartners Sports Authority. Einige Finanzexperten befürchten zudem, dass sich die Marke, die in den vergangenen Jahren bemerkenswert dynamisch gewachsen war, in der Heimat langsam dem Sättigungsniveau nähert.

Im Ausland konnte Under Armour sein Wachstumstempo beschleunigen. Dort stieg der Umsatz um 73,3 Prozent (währungsbereinigt +79,8 Prozent) auf 226,2 Millionen US-Dollar. Der Anteil des internationalen Geschäfts am Gesamtumsatz beläuft sich damit mittlerweile auf 15 Prozent. Das Segment Connected Fitness kam weltweit auf 20,2 Millionen US-Dollar (+39,8 Prozent).

Der Nettogewinn stieg im dritten Quartal um knapp 28 Prozent

Die Bruttomarge sank unter anderem aufgrund von Rabattaktionen und negativen Währungseffekten von 48,8 auf 47,5 Prozent. Zudem musste das Unternehmen angesichts seiner rapiden Expansion deutlich höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten verbuchen. Daher konnte der operative Gewinn nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten. Er stieg um 16,3 Prozent auf 199,3 Millionen US-Dollar. Aufgrund niedrigerer Sonderbelastungen wuchs der Quartalsüberschuss aber um 27,6 Prozent auf 128,2 Millionen US-Dollar (117,4 Millionen Euro).

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Konzernleitung weiterhin mit einem Umsatzwachstum um 24 Prozent auf etwa 4,925 Milliarden US-Dollar und einer Verbesserung des operativen Gewinns um vier bis fünf Prozent auf 440 bis 445 Millionen US-Dollar. In einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte sie aber, dass die Wachstumsraten in den kommenden Jahren voraussichtlich etwas niedriger ausfallen würden als zuletzt. Zudem kündigte das Management hohe Investitionen in den Ausbau des Online- und Auslandsgeschäfts an, was sich auf die Gewinne auswirken wird. Ziel sei, das Unternehmen weniger auf kurzfristige Ergebnisse als auf langfristiges Wachstum auszurichten, erklärte Finanzchef Chip Molloy. Die Anleger goutierten diese Pläne allerdings nicht.

Foto: Under Armour
Under Armour