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Under Armour startet mit ungebremstem Schwung ins neue Jahr

Von Jan Schroder

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Die verblüffende Erfolgsgeschichte von Under Armour nimmt vorerst kein Ende: Auch der Start ins neue Geschäftsjahr ist dem Sportartikler aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland rundum geglückt. Im ersten Quartal 2016 steigerte er seinen Umsatz um rund dreißig Prozent, der Nettogewinn wuchs sogar um mehr als sechzig Prozent. Damit konnte der mittlerweile drittgrößte Sportartikelhersteller der Welt die Erwartungen der Analysten übertreffen. Angesichts des überraschend guten Auftaktquartals hob das Unternehmen auch die Prognosen für das Gesamtjahr an.

Der Umsatz von Under Armour wuchs im 24. Quartal in Folge um mehr als zwanzig Prozent

Beim Umsatz konnte Under Armour mühelos die Milliarden-Dollar-Hürde überspringen: Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30,2 Prozent (währungsbereinigt +32,0 Prozent) auf 1,05 Milliarden US-Dollar (933,5 Millionen Euro). Den weitaus größten Teil erwirtschaftete das Unternehmen in Nordamerika – damit ist es derzeit weniger vom starken Dollarkurs betroffen als internationaler agierende Konkurrenten. In der Heimatregion stieg wuchs der Umsatz um 25,7 Prozent auf 880,6 Millionen US-Dollar.

Im Rest der Welt, wo Under Armour derzeit energisch versucht, seine noch vergleichsweise geringe Präsenz auszubauen, stiegen die Erlöse um 55,6 Prozent (währungsbereinigt +64,6 Prozent) auf 149,4 Millionen US-Dollar. Der Umsatz der Connected-Fitness-Sparte, die das Unternehmen im vergangenen Jahr durch Zukäufe massiv gestärkt hatte, belief sich auf 18,5 Millionen US-Dollar und fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum (8,4 Millionen US-Dollar).

Er sei „unglaublich stolz“ darauf, dass Under Armour ein so deutliches Umsatzplus erzielt habe, sagte CEO Kevin Plank – verständlich, schließlich konnte das Unternehmen damit Zweifler unter den Finanzexperten wieder einmal widerlegen. Außerdem sorgten die aktuellen Zahlen dafür, dass Under Armour eine beispiellose Serie fortsetzen konnte: „Wir haben unseren Umsatz in den vergangenen 24 Quartalen hintereinander jeweils um mehr als zwanzig Prozent steigern können“, erklärte Plank.

Die Kooperation mit Basketballstar Stephen Curry beflügelte die Umsätze mit Schuhen

Ein Grund für das deutliche Wachstum war, das Under Armour bei der Auswahl seiner sportlichen Aushängeschilder den richtigen Riecher bewies: Mit Stephen Curry hat das Unternehmen den zuletzt besten und populärsten Spieler der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA unter Vertrag. Das ist schon traditionell eine Garantie dafür, viele Turnschuhe zu verkaufen – und ein Prinzip, das Weltmarktführer Nike mit Stars wie Michael Jordan oder Kobe Bryant seit Jahren erfolgreich verfolgt. Currys Schuhlinie für Under Armour sei „außerordentlich erfolgreich“ gewesen, sagte Konzernchef Plank. Zusammen mit neuen Laufschuhmodellen sorgte sie dafür, dass die Erlöse mit Schuhen im abgelaufenen Quartal um 64,2 Prozent auf 264,2 Millionen US-Dollar emporschnellten. Im traditionellen Kerngeschäft mit Bekleidung wuchs der Umsatz um 20,0 Prozent auf 666,6 Millionen US-Dollar, die Erlöse mit Accessoires stiegen um 26,2 Prozent auf 79,7 Millionen US-Dollar.

Angesichts des guten Auftaktquartals hob das Unternehmen die Jahresprognosen an

Beim Ergebnis konnte sich Under Armour verbessern, obwohl die Bruttormarge von 46,9 auf 45,9 Prozent zurückging. Negative Effekte durch Rabattaktionen und Wechselkursveränderungen wurden dabei teilweise durch Änderungen in der Preispolitik kompensiert. Trotz höherer Investitionen in den Ausbau des eigenen Einzelhandels und gestiegener Personalkosten wuchs das operative Ergebnis aufgrund des deutlichen Umsatzzuwachses um 26,1 Prozent auf 34,9 Millionen US-Dollar. Sonstige Einkünfte sorgten dafür, dass der Nettogewinn sogar um 63,5 Prozent auf 19,2 Millionen US-Dollar (17,0 Millionen Euro) stieg.

Die guten Zahlen im ersten Quartal bewegten das Management dazu, die Jahresprognosen leicht anzuheben: Beim Umsatz stellt es nun ein Wachstum um etwa 26 Prozent auf fünf Milliarden US-Dollar in Aussicht, beim Betriebsgewinn rechnet es mit einer Verbesserung um 23 bis 24 Prozent auf 503 bis 507 Millionen US-Dollar. Plank hob dabei vor allem die Fähigkeiten des Unternehmens hervor, sich den „schnell wechselnden Rahmenbedingungen anzupassen“. Diese Flexibilität sei ein „wesentlicher Grund für den Erfolg“.

Weiter expandieren will Under Armour aber nicht nur mit innovativen Produkten: Vor wenigen Tagen verkündete das aufstrebende Unternehmen einen weiteren prestigeträchtigen Erfolg gegen den Hauptkonkurrenten Nike: Ab dem kommenden Sommer wird Under Armour anstelle des Weltmarktführers die Sportmannschaften der renommierten kalifornischen Universität Berkeley ausstatten. Beide Unternehmen pokern zusammen mit dem Konkurrenten Adidas zunehmend heftiger um solche öffentlichkeitswirksame Partnerschaften, sei es mit einzelnen Athleten, oder ganzen Institutionen. Mit dem Erfolg in Berkeley hat Under Armour im Wettstreit um wachsende Markenpräsenz in der Sportwelt ein weiteres, in Nordamerika viel beachtetes Zeichen gesetzt.

Foto: Under Armour

Under Armour