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Veganes Leder zunehmend beliebt in UK

Von Léana Esch

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Bild: Unsplash, Amber Martin

Die britische Wohltätigkeitsorganisation The Vegan Society hat einen neuen Bericht mit dem Titel „The Rise of Vegan Fashion“ veröffentlicht, der die wachsende Bedeutung von Lederalternativen in der Modebranche hervorhebt. Was ist dessen Kernaussage? Über 70 Prozent der 1.000 befragten Kunden und Kundinnen gaben an, dass sie bereit wären, mehr Geld für pflanzliches Leder auszugeben als für tierisches, was eine florierende Nachfrage bestätigt.

Immer mehr Marken - von Massenanbietern bis hin zu Luxusunternehmen - setzen auf nachhaltige und ethische Optionen, sei es die Verwendung von veganem Leder, zertifizierten Textilien oder der Verzicht auf Pelz. Neiman Marcus und Canada Goose sind die neuesten, die Pelz aus ihren Kollektionen verbannt haben, ebenso Marken wie Prada, Gucci und H&M.

Nick Drewe, E-Commerce-Experte bei Gutscheinanbieter WeThrift, erklärt in einer Pressemitteilung: „Marken gehen auf die Vorlieben der Kundschaft und den gesellschaftlichen Wandel ein. Mit einem Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei Produkten, die in Großbritannien als „vegan“ bezeichnet werden, suchen Modeunternehmen zunehmend nach tierfreien Alternativen zu Leder und Wildleder sowie nach alternativen Materialien wie Bambus und neuen Stoffen wie Nullarbor.“

Tatsächlich richten sich immer mehr Onlinehändler an Zielgruppen, die sich besonders zu verantwortungsbewusster Mode hingezogen fühlen, und diversifizieren daher ihr Angebot mit umweltbewussteren Artikeln. Der Bericht der Vegan Society ergab, dass fast 50 Prozent der befragten Kunden und Kundinnen mehr vegane, verifizierte Mode in allen Bekleidungskategorien sehen wollen.

The Vegan Trademark gibt es bereits seit 1990 - es ist das älteste vegane Markenzeichen der Welt - und zeichnet Produkte aus, die völlig frei von tierischen Bestandteilen sind. Doch auch drei Jahrzehnte nach seiner Einführung gibt es noch viel zu verbessern: Viele Verfahren und Materialien, die zur Herstellung von Modeartikeln verwendet werden, enthalten tierische Bestandteile, ohne dass die Verbrauchenden sich dessen überhaupt bewusst sind. Man denke nur an Kunstleder, Metalle, Textilfarben, Klebstoffe, Leime und vieles mehr.

Aber die Wahrnehmung der Kundschaft muss sich noch ändern, damit sie mit dem Ausmaß des Problems besser vertraut ist. Laut der Vegan Society glauben nur 37 Prozent der Befragten, dass es grausam sei, die Häute von Kühen als Leder zu verwenden, während fast 60 Prozent dies über die Häute exotischer Tiere sagen. Und nur 34 Prozent halten Leder auf Pflanzenbasis für ethisch vertretbar. Obwohl „nachhaltig“ das erste Wort ist, das Verbrauchenden in den Sinn kommt, wenn sie „pflanzliches Leder“ hören, wird es auch als innovativ und modern bezeichnet, was beweist, dass ein Wandel in der Branche möglich ist.

Veganes Leder wird in der Regel aus pflanzlichen Materialien hergestellt und bietet eine dauerhafte und nachhaltige Alternative zu Leder tierischer Herkunft. Eine der ersten pflanzlichen Alternativen war Piñatex, das Anfang des Millenniums entwickelt wurde und heute von einer Vielzahl von Modemarken, darunter Hugo Boss, verwendet wird. Es wird aus den Fasern von Ananasblättern hergestellt, doch inzwischen gibt es viele Alternativen: Pilz-, Kaktus- und Apfelleder werden immer beliebter.

Auch wenn viele Marken noch dabei sind, sich mit veganen Stoffen vertraut zu machen und sich langsam zu ethischeren Entscheidungen zu verpflichten, sind einige bereits Vorreiter - und nicht immer die, von denen wir es vermuten würden. WeThrift hat in seiner Inclusive Index-Studie angegeben, dass ASDA der erste Supermarkt war, der vegane Modeprodukte auf den Markt brachte.

Der Trend zu veganem Leder zeigt sich auch in Deutschland: Während die Schuhbranche schon seit einiger Zeit eine Abnahme der Nachfrage nach Lederschuhen zugunsten von Kunst- und veganem Leder verzeichnet, holt die Bekleidungsindustrie ebenfalls auf, angetrieben von jüngeren Generationen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Üversetzt und überarbeitet von Simone Preuss.

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