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Verband: Lieferketten mit China lassen sich nur schwer umstellen

Von DPA

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Foto: Tom Fisk / Pexels

Deutsche Unternehmen reagieren nach Einschätzung des Beschaffungsverbands BME auf die geopolitischen Spannungen mit China, haben aber Probleme bei der Neuausrichtung ihrer Lieferketten. «Die Entwicklung neuer Beschaffungsmärkte außerhalb Chinas ist für Einkaufsorganisationen aufwendig und teuer», sagte Riccardo Kurto, Leiter des China-Büros des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), am Mittwoch. „Unternehmen wägen genau ab, ob sich das lohnt.“ Als Alternativen zu China seien Länder aus Südostasien wie Vietnam, aber auch Indien und Staaten in Osteuropa gefragt. Nicht alle dieser Länder böten jedoch politische Stabilität.

Kurto sprach sich für mehr Realismus im Umgang mit China aus. Manche Firmen erwirtschafteten 30 bis 40 Prozent ihres operativen Gewinns dort. Beschaffungen aus der Volksrepublik könnten nur mittel- bis langfristig aus anderen Regionen ersetzt werden. „Bei einer Rückverlagerung nach Europa ist mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen“, erklärte der Verband, der rund 9750 Unternehmen vertritt.

Angesichts geopolitischer Spannungen läuft eine Debatte über die engen Handelsbeziehungen deutscher Unternehmen mit China. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Kanzler Olaf Scholz (SPD) haben als Lehre aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine dafür plädiert, einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren. Deutsche Firmen sollten sich stattdessen breiter in Asien aufstellen.

Unternehmen beschäftigten sich mit Strategien, um Abhängigkeiten von China zu senken – eine komplette Umkehr sei aber für die wenigsten eine Option, so der BME. Laut einer Umfrage unter 46 Mitgliedsfirmen des BME-Expertenkreises China ersetzen 14 Prozent die Beschaffung aus dem Land durch Lieferungen aus anderen Regionen, 37 Prozent tun das teilweise, 26 Prozent gar nicht. Drei Viertel der Firmen sehen China als verlässlichen Partner bei der Versorgung, auch weil sich mit dem Ende der Null-Covid-Politik Lieferkettenprobleme abgeschwächt haben. (dpa)

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