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Verband: Start-ups noch pessimistischer als im Corona-Krisenjahr 2020

Von DPA

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Bild: Daniel Frese von Pexels

Schwache Konjunktur, zurückhaltende Investoren und viel Unsicherheit: Start-ups in Deutschland blicken einer neuen Studie zufolge noch pessimistischer in die Zukunft als im Corona-Krisenjahr 2020. Das zeigt das am Dienstag in Berlin veröffentlichte Geschäftsklima des Bundesverbands Deutsche Startups.

Während sich demnach die aktuelle Geschäftslage leicht verbessert hat, trübten sich die Erwartungen stark ein. Nur noch gut jedes zweites Start-up (54,2 Prozent) geht von einer positiven Entwicklung der Geschäfte aus, fast 18 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr (72,1 Prozent). Damit liegt der derzeitige Wert unter jenem aus dem Corona-Krisenjahr 2020, als noch gut 58 Prozent der jungen Firmen positive Geschäftserwartungen hatten.

Die politischen und ökonomischen Verwerfungen und das veränderte Umfeld an den Finanzmärkten führten bei Investoren zu Zurückhaltung, gerade bei spätphasigen Finanzierungsrunden, sagte Gesa Miczaika, stellvertretende Vorsitzende des Verbands. "Da für Start-ups externes Kapital elementar ist, sorgt dies aktuell für Verunsicherung." Das Start-up-Ökosystem zeige sich aber robust.

Insgesamt ist das Geschäftsklima in der deutschen Gründerszene im Vergleich zum Vorjahr von 52,2 auf 42,2 Punkte gesunken und hält sich damit noch über dem Corona-Tief. Befragt wurden im Mai und Juni knapp 2000 Start-ups. Das Geschäftsklima für die Branche wird analog zum dem bekannten Barometer des Münchner Ifo-Instituts berechnet. Als zentrale Hemmnisse sehen Start-ups laut der Studie Finanzierungsengpässe (43,8 Prozent) und den Fachkräftemangel (35,3).

Deutsche Start-ups, die für ihre Expansion auf Geld von Investoren wie Wagniskapitalfonds oder Konzernen angewiesen sind, haben glänzende Zeiten hinter sich. In der Pandemie profitierten sie davon, dass die Digitalisierung einen Schub bekam - etwa bei Finanzgeschäften, Online-Shopping oder Essenslieferungen. Auch saß das Geld bei Investoren locker. Einige große Start-ups bekamen daher noch 2021 Finanzspritzen im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Doch mit dem Ukraine-Krieg und steigenden Zinsen hat sich der Markt gedreht. Die Aktien großer Techfirmen stürzten erst einmal ab, und deutsche Start-ups strichen reihenweise Jobs. Jüngst verkündete der Berliner E-Scooter-Anbieter Tier den Abbau von 180 Jobs.

Nun fällt das Bild geteilt aus: Bei Finanz-Start-ups, die stark von der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzierungslage abhängig seien, sei die Stimmung besonders getrübt, hieß es. Bei Personal-Start-ups dagegen, denen der Wettbewerb um Fachkräfte helfe, sei die aktuelle Lage positiv, aber die Sorge vor einer Konjunktureintrübung groß. (dpa)

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