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Verhaltener Saisonstart für Italiens Männermode

Von Don-Alvin Adegeest

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Zu dieser Zeit des Jahres befinden sich normalerweise Einkäufer und Presse auf der Pitti Uomo in Florenz, bevor es nach Mailand zur ersten Runde der Herren-Catwalk-Saison geht. Die virtuelle Pitti Uomo endete am Donnerstag, aber ihr rein digitales Format bedeutet, dass eine weitere Herrenmode-Saison ohne eine physische Messe vergeht, und damit ohne physische Kontakte zwischen Marken, Verkäufern, Einkäufern, Medien und Kollektionen. Die Covid-Krise hat Italiens Modeindustrie dramatisch getroffen, wobei die Herrenmode nach Schätzungen der Confindustria Moda für Sistema Moda Italia bis 2020 einen ernsthaften Umsatzrückgang verzeichnen wird. In ihrem Bericht sprechen die Autoren der Studie von minus 18,6 Prozent, da die Verkäufe von Konfektion, Strickwaren, Hemden, Krawatten und Lederwaren fast völlig eingebrochen sind. Ein Rückgang der Exporte und eine Verlangsamung des Inlandskonsums haben dazu geführt, dass selbst zuvor robuste Marken wie Brunello Cucinelli über das Jahr 2020 hinweg Verluste verbuchen mussten.

Verlust von zwei Milliarden Euro

Der Umsatz schrumpfte dem Bericht zufolge um fast zwei Milliarden Euro in zwölf Monaten auf knapp 8,3 Milliarden Euro. 2019 machte das Männersegment 18,1 Prozent der italienischen Mode- und Textil-Lieferkette aus und allein 28 Prozent der Bekleidung. Die Produktion von Herrenbekleidung sank 2020 im Vergleich zu 2019 um 19 Prozent, die Exporte um sanken um 16,7 Prozent. Das Gesamtniveau des Auslandsumsatzes sank auf rund 5,9 Milliarden Euro. Die italienischen Importe fielen um 17,9 Prozent, wobei der kumulierte Rückgang des Auslandsumsatzes in den ersten sechs Monaten minus 25,3 Prozent erreichte. Im Sommer, nach der Lockerung der Beschränkungen der ersten Sperre, verringerten sich die Verluste. Von Juli bis September lag der Rückgang der Exporte bei 3,8 Prozent, während die Importe um 14,6 Prozent sanken. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 sanken die Exporte von Herrenmode um 17,3 Prozent auf 4,6 Milliarden (rund eine Milliarde weniger als in den ersten neun Monaten 2019), während die Importe um 19,4 Prozent auf 3,5 Milliarden sanken. Die Analyse der internationalen Umsätze zeigt für Europa ein Minus von 14,5 Prozent bei den Exporten und minus 18,2 Prozent bei den Importen, für die Nicht-EU-Märkte minus 19,2 Prozent bei den Exporten und minus 20,1 Prozent bei den Importen. Die ersten beiden Märkte, also die Schweiz und Deutschland, mussten mit minus 6,2 Prozent bzw. minus 9,2 Prozent die geringsten Einbußen hinnehmen; Frankreich verzeichnete minus 12,8 Prozent, während Großbritannien, die USA und Spanien allesamt Rückgänge von über 20 Prozent erreichten. Die Prognosen für das laufende Jahr setzen alle Hoffnungen für eine Erholung auf Asien: „Angesichts der immer noch in weiten Teilen der Welt herrschenden gesundheitlichen Notlage wird für das Jahr 2021 ein Anstieg für Herrenmode erwartet, die von der Gunst der asiatischen Märkte für einen Neustart profitieren kann“, so der Bericht.

Dieser Artikel wurde zuvor auf Fashionunited.uk veröffentlicht.

Bild mit freundlicher Genehmigung der Pitti Uomo

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