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Vestiaire Collective: „Unsere Welt kann sich Fast-Fashion nicht leisten"

Von Pia Schulz

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Kosten-pro-Tragen-Vergleich eines Fast-Fashion-Mantels mit einem hochwertigen Secondhand-Mantel Credits: Vestiaire Collective

„Die Vorstellung, Fast Fashion sei erschwinglicher, ist schlichtweg falsch” – zu diesem Schluss kommen neue Forschungsergebnisse von Vestiaire Collective.

Die französische Resale-Plattform veröffentlichte letzte Woche ihren ‘Circularity Report 2024’. Der dritte jährliche Impact Report des Unternehmens zeigt die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie mit der Carbon-tracking-Software Vaayu.

In einer Verbraucher:innen-Befragung mit 13.400 Teilnehmenden in fünf Märkten, darunter Frankreich und Deutschland, wurde die Halt- und Tragbarkeit von Secondhand-Kleidung untersucht und mit dem Neukauf von Fast-Fashion verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: „Über alle Kategorien und Preispunkte hinweg bieten hochwertige Secondhand-Modeartikel rund 33 Prozent geringere Kosten-pro-Tragen im Vergleich zu Fast-Fashion-Artikeln, die im Schnitt zweimal weniger häufig getragen werden”.

Der wahre Wert von Kleidung

Um den Wert der Kleidung quantifizier- und vergleichbar zu machen, hat die Resale-Plattform die Formel ‘Kosten-pro-Tragen’ entwickelt. Dabei wird der Neupreis des Produktes durch die Anzahl des Tragens geteilt. Bei Secondhand-Kleidung wird vorab noch der Wiederverkaufswert vom Neupreis abgezogen. Das berechnete Ergebnis hilft, die individuellen Kosten pro Kleidungsstück zu verstehen und soll „zum Verständnis des wahren Werts von Mode” beitragen, so der Bericht.

Die Langlebigkeit von Fast-Fashion-Produkten und Secondhand-Mode im Vergleich Credits: Vestiaire Collective

Mit dieser Methode will die Onlineplattform „die Wahrnehmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Hinblick auf den Preis eines Artikels verändern und sie ermutigen, in wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltigere Artikel zu investieren. „Dieser Bericht ist ein Weckruf. Er zeigt, wie wichtig es ist, gegen den Überkonsum und die Verschwendung, die verlockend niedrige Preise für Neuwaren provozieren, vorzugehen", so Fanny Moizant, Präsidentin und Mitbegründerin von Vestiaire Collective.

Aus der Befragung ging hervor, dass Verbrauchende ihre Secondhand-Produkte durchschnittlich um 31 Prozent länger behalten, was in allen Produktkategorien zu geringeren Kosten-pro-Tragen führt. Fast-Fashion-Produkte werden im Schnitt zweimal weniger häufig getragen, bei Schuhen ist der Unterschied am größten. So werden beispielsweise hochwertige, gebrauchte Mäntel im Schnitt viermal so häufig getragen wie neue Fast-Fashion-Mäntel. Im Kosten-pro-Tragen-Vergleich schneiden die Secondhand-Mäntel mit 1,62 Euro deutlich besser ab als vergleichbare Billig-Neuware mit 4,53 Euro.

Berechnung der Kosten-pro-Tragen Credits: Vestiaire Collective

„Billige Fast-Fashion ist am Ende der falsche Weg. Sie führt die Menschen in die Irre, denn schlussendlich müssen sie die Artikel immer und immer wieder durch neue austauschen. Wir setzen uns für die Kreislaufwirtschaft ein, weil wir sowohl die Geldbeutel unserer Kundinnen und Kunden als auch unseren Planeten schonen möchten. Secondhand-Luxusartikel leben länger und sind mit der Zeit kosteneffizienter. Unser Motto ‚Think First, Buy Second' ist heute relevanter denn je", kommentiert Dounia Wone, Chief Impact Officer bei Vestiaire Collective.

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