VF Corporation senkt Prognose und stellt Wachstumsplan bis 2027 vor
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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation senkt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr und stellt die Strategie für die kommenden fünf Jahre vor.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet VF, zu dem Marken wie The North Face und Vans gehören, nun ein Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent. Bei der Präsentation der Ergebnisse für das erste Quartal ging der Konzern Ende Juli noch von einem Wachstum von mindestens 7 Prozent aus. Auch der Gewinn pro Aktie soll mit 2,60 bis 2,70 US-Dollar (2,68 bis 2,79 Euro) niedriger ausfallen, zuletzt wurden noch 3,05 bis 3,15 US-Dollar prognostiziert.
Fünfjahresplan
Bis 2027 will die VF Gruppe ein jährliches Umsatzwachstum im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich erzielen. Seit 2020 und dem Ausbruch der Pandemie stiegen die Erlöse durchschnittlich um 5 Prozent, davor lag die Wachstumsrate bei 15 Prozent in den drei Geschäftsjahren bis 2019.
Die operative Marge soll auf etwa 15 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2027 steigen.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir langfristig ein konsistentes, nachhaltiges Wachstum für unser Markenportfolio erzielen können”, sagte Geschäftsführer Steve Rendle in einer Mitteilung zum Investor Day, auf dem der Fünfjahresplan noch im Detail vorgestellt wird.
Alle Marken des Konzerns sollen zum Wachstum in den kommenden fünf Jahren beitragen. Dabei setzt VF seine Hoffnungen vor allem auf die Outdoor-Marke The North Face und das Streetwear-Label Supreme, deren Erlöse im höheren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen sollen.
Die Umsätze der Skater-Marke Vans und des Modelabels Timberland sollen im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Bei den Erlösen von Dickies erwartet VF ein Wachstum im höheren einstelligen Bereich.
Nach dem Erwerb der Streetwear-Marke Supreme für mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro), sieht VF derzeit einen Zielmarkt von 600 Milliarden US-Dollar in den Bereichen Activewear, Outdoor, Arbeitskleidung und Streetwear. „Unser Markengeschäft ist noch nicht da, wo es sein könnte”, sagte Rendle während eines Webcasts am Mittwoch. Der Konzern will noch weiter in die Marken und die Beziehungen zur bestehenden Kundenschaft investieren.
Mehr Online-Umsatz und lokale Produktion
Das Onlinegeschäft umfasst nun 20 Prozent des Gesamtumsatzes, zu dem das Großhandelsgeschäft 54 Prozent beiträgt und der Rest kommt aus den eigenen Läden. Das digitale Geschäft solle bis 2027 jährlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen, sagte Digitalchefin Velia Carboni während des Webcasts.
Sie gab auch einen Einblick, wie der Konzern mittlerweile nicht nur die Daten seiner Kundschaft sammelt, sondern auch mithilfe von Daten von Drittparteien misst, wie die Marken des Konzern gegenüber der Konkurrenz abschneiden. Die Daten erlauben es VF auch in Echtzeit das Verhalten der Kundschaft zu beobachten und zu reagieren.
Der VF-Konzern produzierte im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 410 Millionen Produkte in mehr als 87.000 Farben und Styles. In den vergangenen drei Jahren wurde die Produktion weiter diversifiziert; die Herstellungsmenge in Indonesien und Bangladesch ist gestiegen und diese Länder gehören zusammen mit China, Vietnam und Kambodscha zu fünf wichtigsten Sourcing-Ländern. Die Produktion wird auch immer lokaler: Im laufenden Geschäftsjahr sollen 29 Prozent der in Nordamerika verkauften Waren in der Region hergestellt werden, im Gebiet Europa, Mittler Osten und Afrika (EMEA) werden es 24 Prozent sein.
VF will in Europa weiter wachsen
Der Umsatz in der Region EMEA soll jährlich im höheren einstelligen Bereich bis niedrigen zweistellingen Prozentbereich wachsen. Und damit die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen, in denen die Erlöse von 2,2 Milliarden US-Dollar 2017 auf 3,4 Milliarden US-Dollar im vergangenen Geschäftsjahr gestiegen sind.
In derselben Periode ist der Umsatz der Region Asien-Pazifik von einer Milliarde auf 1,6 Milliarden US-Dollar gestiegen. Auch hier wird ein Wachstum im höheren einstelligen Bereich bis niedrigen zweistellingen Prozentbereich angepeilt. Das soll mithilfe von lokalen Anpassungen im Design passieren und durch Einführung von Marken in neue Märkte geschehen, wie beispielsweise Supreme in China.
Dieser Beitrag wurde um 18:18 Uhr am 28. September mit Angaben aus dem Webcast des Investorentags aktualisiert.