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VF Corporation: Sondereffekte lassen Gewinn im vierten Quartal 2014 einbrechen

Von Jan Schroder

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Business |ANALYSE

Der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation konnte sich auch im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2014 auf seine starken Outdoor- und Sportswearmarken verlassen: The North Face, Vans und Timberland steigerten ihre Umsätze in Amerika und Asien kräftig und beflügelten den Konzernumsatz. Andere Labels aus dem Konzernportfolio waren zuletzt weniger erfolgreich. Die daraus resultierenden Wertberichtigungen ließen das Quartalsergebnis um mehr als zwei Drittel schrumpfen.

Insgesamt erwirtschaftete VF im vierten Quartal, das am 3. Januar abgeschlossen wurde, einen Umsatz in Höhe von 3,58 Milliarden US-Dollar, umgerechnet knapp 3,14 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Verbesserung um neun Prozent. Ungünstige Wechselkursveränderungen bremsten das Wachstumstempo: Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz um elf Prozent. Etwa drei Prozentpunkte der Steigerungsrate verdankte das Unternehmen der Tatsache, dass das vierte Quartal 2014 eine Verkaufswoche mehr umfasste als im Vorjahr.

In Europa schrumpften die Erlöse aufgrund ungünstiger Wechselkursveränderungen

Überdurchschnittlich erfolgreich entwickelte sich erneut das Segment Outdoor & Action Sports. Dessen Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 13 Prozent (währungsbereinigt +16 Prozent) auf 2,16 Milliarden US-Dollar. Alle drei Topmarken der Sparte legten zweistellig zu. The North Face, das umsatzstärkste Label des Konzerns, verbesserte seine Erlöse nicht zuletzt aufgrund des starken Asien-Geschäfts (+25 Prozent) um 12 Prozent (währungsbereinigt +14 Prozent), obwohl der Umsatz in Europa aufgrund ungünstiger Währungseffekte rückläufig war. Vans verbuchte sogar ein Umsatzplus um 17 Prozent (währungsbereinigt +20 Prozent). Auch hier konnten wechselkursbedingt schrumpfende Erlöse in Europa durch deutliche Zuwächse in Asien (+50 Prozent) und Amerika (+20 Prozent) mehr als kompensiert werden. Timberland legte um elf Prozent (währungsbereinigt +15 Prozent) zu. In Amerika stieg der Umsatz um etwa ein Viertel, im asiatisch-pazifischen Raum immerhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz. Wie bei den beiden anderen Hauptmarken sanken die ausgewiesenen Erlöse in Europa, währungsbereinigt lagen sie allerdings leicht im Plus.

Die Sparte Jeanswear verbesserte ihre Erlöse um drei Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 755 Millionen US-Dollar. Die beiden größten Labels, Wrangler und Lee, trugen jeweils mit einstelligen Zuwächsen zum Aufwärtstrend bei. Das Segment Imagewear steigerte seinen Umsatz um vier Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 298 Millionen US-Dollar, die Sportswear-Sparte legte um vier Prozent auf 215 Millionen US-Dollar zu. Das Segment Contemporary Brands musste einen Umsatzrückgang um ein Prozent (währungsbereinigt +1 Prozent) auf 107 Millionen US-Dollar hinnehmen. Die schwachen Zahlen seien eine Folge der „weiterhin schwierigen Nachfragesituation im Damenmode- und Premium-Denim-Bereich“, erklärte das Unternehmen.

Wertberichtigungen ließen das Quartalsergebnis um 67 Prozent einbrechen

Die Probleme der modischeren Marken schlugen sich im Ergebnis nieder: Es schmolz auf knapp ein Drittel des Vorjahreswertes zusammen, obwohl wichtige Parameter verbessert wurden. So konnte der Konzern die Bruttomarge aufgrund einer günstigeren Produktmischung verbessern und den operative Gewinn vor Sonderfaktoren trotz höherer Vertriebs- und Verwaltungskosten um 14 Prozent steigern. Das ausgewiesene Betriebsergebnis sank allerdings um 64 Prozent auf 181,6 Millionen US-Dollar. Verantwortlich waren Wertberichtigungen bei den schwächelnden Marken 7 For All Mankind, Ella Moss und Splendid im Gesamtvolumen von 396,4 Millionen US-Dollar. Der Quartalsüberschuss schrumpfte demzufolge um 67 Prozent auf 122,1 Millionen US-Dollar.

Im gesamten Geschäftsjahr 2014 konnte VF seinen Konzernumsatz um acht Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar steigern. Der Nettogewinn sank um 13 Prozent auf 1,0 Prozent, der verwässerte Gewinn pro Aktie um zwölf Prozent auf 2,38 US-Dollar. Bereinigt um die im vierten Quartal verbuchten Wertberichtigungen wäre er nach Angaben des Unternehmens um 14 Prozent auf 3,08 US-Dollar gestiegen.

Für die Zukunft gab sich Konzernchef Eric Wiseman zuversichtlich: „2015 wird wieder ein großartiges Jahr für VF“, kündigte er an. Die geschäftlichen Grundlagen seien „noch nie stärker gewesen“. Trotz der Auswirkungen des starken US-Dollars auf die Auslandsumsätze rechnet er im laufenden Jahr mit „erheblichen Zuwächsen in allen Regionen weltweit“.

Die konkreten Prognosen fallen allerdings recht verhalten aus: Der Konzern erwartet für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum um drei Prozent (währungsbereinigt +8 Prozent) und eine Steigerung des verwässerten Gewinns pro Aktie vor Sonderfaktoren um vier Prozent (währungsbereinigt +12 Prozent).

VF Corporation