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Vince Holding setzt nach Gewinneinbruch auf erfolgreiche Neuausrichtung

Von Jan Schroder

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Das US-amerikanische Bekleidungsunternehmen Vince Holding befindet sich im Umbruch. Im Geschäftsjahr 2015/16 musste es einen deutlichen Umsatzrückgang und einen regelrechten Gewinneinbruch hinnehmen. Umfassende Maßnahmen, die in Zukunft für bessere Zahlen sorgen sollen, wurden aber bereits eingeleitet. Ein Ziel ist, die ursprüngliche Identität der Marke durch Reformen beim Sortiment und Design wieder in den Vordergrund zu rücken.

Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Januar abgeschlossen wurde, kam Vince auf einen Umsatz in Höhe von 302,5 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Das lag vor allem daran, dass die Erlöse im Großhandelsgeschäft um 22,4 Prozent auf 201,2 Millionen US-Dollar absackten. Im eigenen Einzelhandel stieg der Umsatz hingegen um 25,1 Prozent auf 101,3 Millionen US-Dollar. Auf vergleichbarer Fläche wuchsen die Retail-Erlöse einschließlich des Online-Geschäfts um 4,2 Prozent.

Der Jahresüberschuss schrumpfte noch deutlicher: Nach 35,7 Millionen US-Dollar im Vorjahr erreichte er nur noch 5,1 Millionen US-Dollar (-86 Prozent). Der verwässerte Gewinn pro Aktie sank von 0,93 auf 0,14 US-Dollar. Schuld waren eine niedrigere Bruttomarge, deutlich höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie einmalige Wertberichtigungen. Bereinigt um Sondereffekte sank der Nettogewinn nach Angaben des Unternehmens um 66 Prozent.

"Hartes erstes Halbjahr": Vince rechnet für die kommenden Monaten mit roten Zahlen

CEO Brendan Hoffman räumte ein, 2015 sei „ein schwieriges Jahr“ für das Unternehmen gewesen. So war war seine Vorgängerin Jill Granoff im Sommer zurückgetreten. Inzwischen habe das Management aber „wichtige Maßnahmen eingeleitet“, die für „nachhaltiges, langfristiges Wachstum“ sorgen sollen. Dazu zählen Reformen im Großhandelsgeschäft und die Neuausrichtung des Sortiments, um „die DNA der Marke Vince wiederherzustellen“. Zu diesem Zweck wurden die Gründer als Berater ins Unternehmen zurückgeholt und das Designteam gestärkt. Die Reaktionen auf die neue Herbstkollektion seien bei den Handelspartnern bereits „äußerst positiv“ ausgefallen, betonte Hoffman.

Trotzdem rechnet er mit einem „harten ersten Halbjahr“, da im Rahmen der gezielten Veränderung des Produktrepertoires die Liefermengen „strategisch reduziert“ worden seien. „Der Rückgang bei den Lieferungen wird unseren Umsatz kurzfristig belasten, ist aber ein notwendiger Schritt für die langfristige Gesundheit unserer Marke“, erklärte Hoffman.

Aktuell rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang in der ersten Jahreshälfte und Zuwächsen im zweiten Halbjahr. Insgesamt erwartet das Management einen Jahresumsatz im Bereich von 290 bis 305 Millionen US-Dollar. Angesichts des Umsatzrückgangs und höherer Investitionen prognostiziert es für das erste Halbjahr rote Zahlen. Im gesamten Geschäftsjahr soll das Ergebnis aber mindestens das Vorjahresniveau erreichen: Erwartet wird ein verwässerter Gewinn pro Aktie zwischen 0,00 und 0,06 US-Dollar.

Die Marke Vince wurde 2002 gegründet. Sie bietet Mode für Frauen, Männer und Kinder sowie passende Accessoires an und ist nach eigenen Angaben derzeit mit mehr als 4.200 Verkaufsstellen in 42 Ländern vertreten. Das eigene Retail-Netzwerk besteht aus 32 regulären Boutiquen, zwölf Outlet-Stores und einem Online-Shop, der unter anderem auch nach Deutschland liefert.

Foto: Vince
Vince