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Warum eine Zara-Kollektion aus Kohlenstoffemissionen begrüßenswert ist

Von Herve Dewintre

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Business|Kommentar
Foto: Lanzatech

Das Unternehmen LanzaTech hat eine Zusammenarbeit mit dem Textilkonzern Inditex angekündigt. In der gemeinsamen Kollektion sollten Stoffe integriert werden, die mit Kohlenstoffemissionen hergestellt wurden. Kann die Fast Fashion damit ihren negativen Fußabdruck verringern?

Am 13. Dezember wurde die Partnerschaft zwischen dem spanischen Modegiganten und dem US-amerikanischen Unternehmen LanzaTech, das sich auf das biotechnologische Recycling von Kohlenstoff spezialisiert hat, angekündigt. Der Inditex-Konzern, zu dem die Marke Zara gehört, will mit der Zusammenarbeit unter Beweis stellen, dass er das Thema Forschung und Entwicklung ernst nimmt, indem er die Möglichkeiten untersucht, die von den KMU der Textilbranche geboten werden. Der innovative Stoff bietet ungeahnte Möglichkeiten für die Fast Fashion.

Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine Kapselkollektion von Abendkleidern aus Stoffen, deren Polyestergarne das Ergebnis eines biologischen Prozesses sind, der Kohlenstoffemissionen in die Atmosphäre verhindert. Konkret fängt LanzaTech zunächst Emissionen aus der Stahlproduktion in Form von Lanzanol (Ethanol) ein, die sonst als Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen würden. Das Lanzanol wird dann über einen Fermentationsprozess wiederverwertet und von der Firma India Glycols Limited in kohlenstoffarmes Monoethylenglykol umgewandelt, das dann von Far Eastern New Century (FENC) in kohlenstoffarmes Polyestergarn umgewandelt wird.

Seit 2005 hat sich die Mode gewandelt. In diesem Jahr wurde die Textilbranche durch die Aufhebung des Multifaserabkommens (im Rahmen der Gründung der Welthandelsorganisation) liberalisiert, wodurch die letzten Barrieren, die eine vollständige Globalisierung der Produktionswege verhinderten, beseitigt wurden. Der Handel begann einen Wettlauf, um die Produktionskosten zu minimieren und gleichzeitig die Anzahl der Kollektionen zu steigern und die Abverkäufe zu steigern. Dieses Produktionsmodell, das auf globalen Just-in-time-Produktionsketten beruht, um die Preise zu senken, hat sowohl die Produktion als auch den Konsum gesteigert.

Der CO2-Ausstoß der Mode ist in den letzten 30 Jahren explosionsartig angestiegen

Das Ergebnis: Die Produktion und Nutzung unserer Kleidung verursacht etwa vier Prozent der Treibhausgasemissionen, ist für 25 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich und für ein Drittel des Mikroplastiks, das in die Ozeane gelangt. Der CO2-Fußabdruck der Branche ist also in den letzten 30 Jahren stark angestiegen und könnte in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen. Einer der größten Emissionsposten der Textilindustrie ist heute auf die Verwendung bestimmter Rohstoffe zurückzuführen: Baumwolle und Polyester, deren Verbrauch von 12 Millionen Tonnen 1995 auf 58 Millionen Tonnen 2019 gestiegen ist. Die Herstellung von einem Kilogramm synthetischer Fasern, die das Ergebnis petrochemischer Prozesse sind, stößt 17 Kilogramm CO2 aus.

Wenn sich die öffentliche Debatte in letzter Zeit um die Abfallproblematik gedreht hat (eine Problematik, die durch die Pandemie verstärkt wurde, die große Mengen unverkaufter Waren hervorbrachte), muss man feststellen, dass die Klimaproblematik und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen von allerhöchster Wichtigkeit sind. Ein guter Anknüpfungspunkt für Zara, der den Dialog über dieses Thema eröffnet und ein weiterer Grund zur Freude für das Unternehmen Lanzatech, das immer wieder neue Partnerschaften eingeht. Nachdem es mitten in der Pandemie eine Zusammenarbeit mit Total und L'Oréal zur Herstellung der ersten nachhaltigen Verpackung auf der Grundlage von industriellen Kohlenstoffemissionen angestrengt hatte, setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr noch einen drauf und kündigte eine Zusammenarbeit mit Lululemon Athletica an, um das weltweit erste Polyester- und Stoffgarn unter Verwendung von Emissionen aus recyceltem Kohlenstoff zu produzieren.

Wie viel Kohlenstoff sich damit im Fast Fashion-Bereich einsparen lässt, bleibt zwar noch unklar, lässt aber hoffen.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ.

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