Weiter auf Wachstumskurs: Under Armour überschreitet Milliarden-Dollar-Schwelle
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Der US-amerikanische Sportartikelkonzern Under Armour Inc. macht weiter Boden auf den Weltmarktführer Nike gut. Im dritten Quartal übersprang das Unternehmen beim Umsatz die Milliarden-Dollar-Hürde klar. Das Geschäft mit Schuhen lief hervorragenden, die Erlöse im Bereich Connected Fitness wurden aufgrund der jüngsten Zukäufe mehr als verdreifacht. Trotz höherer Kosten übertraf auch das Ergebnis das Vorjahresniveau.
Wie das Unternehmen aus Baltimore am Donnerstag mitteilte, erreichte der Umsatz im vergangenen Quartal, das am 30. September endete, eine Höhe von 1,20 Milliarden US-Dollar (1,08 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem der Umsatz bei 937,9 Millionen US-Dollar gelegen hatte, bedeutete das eine Steigerung um 28 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate sogar bei 31 Prozent.
Under Armour war weniger vom Höhenflug des US-Dollars betroffen als viele Konkurrenten, weil das Unternehmen nach wie vor fast neunzig Prozent seines Umsatzes in Nordamerika erzielt. Dort stiegen die Erlöse um 25,0 Prozent auf 1,06 Milliarden US-Dollar. Im Ausland wurde das Wachstumstempo durch negative Währungseffekte merklich gebremst. Trotzdem stieg der Umsatz immer noch um bemerkenswerte 51,7 Prozent auf 130,2 Millionen US-Dollar.
Besonders dynamisch entwickelte sich erneut das Schuhgeschäft: Dort stieg der Umsatz um 61,4 Prozent auf 196,3 Millionen US-Dollar, wozu erfolgreiche neue Modelle in den Kategorien Basketball, Running und Training beitrugen. Im traditionellen Kerngeschäft mit Sportbekleidung wuchsen die Erlöse um 22,8 Prozent auf 865,5 Millionen US-Dollar, der Umsatz mit Accessoires wurde um 21,9 Prozent auf 103,6 Millionen US-Dollar verbessert. Aufgrund des Zukaufs von Endomondo und MyFitnessPal im Februar stiegen die Erlöse in der zukunftsträchtigen Sparte Connected Fitness um 221,0 Prozent auf 14,4 Millionen US-Dollar. Hier verfügt Under Armour nach eigenen Angaben mittlerweile über eine Community von mehr als 150 Millionen registrierten Nutzern.
Angesichts des rapiden Wachstums hob das Unternehmen seine Umsatzprognose an
Ein Anstieg der Betriebsausgaben, der vor allem aus höheren Investitionen in die Flächenexpansion und den Ausbau der Connected-Fitness-Sparte resultierte, sorgte dafür, dass der Gewinn nicht mit dem Wachstumstempo des Umsatzes mithalten konnte. Das operative Ergebnis stieg aber immerhin um 17,3 Prozent auf 171,4 Millionen US-Dollar. Der Quartalsüberschuss wuchs um 12,8 Prozent auf knapp 100,5 Millionen US-Dollar (89,9 Millionen Euro).
Angesichts der vorliegenden Zahlen hob die Konzernführung ihre Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr kräftig an. Sie rechnet nun mit einem Umsatz in Höhe von 3,91 Milliarden US-Dollar, was ein Wachstum um 27 Prozent gegenüber 2014 bedeuten würde. Zuvor waren 3,84 Milliarden US-Dollar erwartet worden. Zudem wurde die Zielmarke für das operative Ergebnis konkretisiert: Angepeilt werden dort nun 408 Millionen US-Dollar, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Bislang waren 405 bis 408 Millionen US-Dollar prognostiziert worden.
Damit sieht sich das Unternehmen weiterhin auf Kurs, um seine selbstformulierten Ziele zu erreichen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Grundlagen gelegt haben, um bis zum Jahr 2018 den Jahresumsatz auf 7,5 Milliarden US-Dollar zu steigern“, sagte CEO Kevin Plank. Under Armour werde dafür weiter investieren, insbesondere in die Produktionskapazitäten, die internationale Expansion, die Schuhsparte und den Ausbau der Connected-Fitness-Angebote, erklärte Plank.
Foto: Under Armour