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Wie die dänische Accessoire-Marke Lié Studio ihr Konzept mit „Essentials“ ausbauen will

Von Rachel Douglass

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Die Gründerinnen von Lié Studio, Amalie und Cecilie Moosgaard. Bild: Lié Studio

Skandinavische Marken sind weltweit für ihren durchdachten, minimalistischen Ansatz in Punkto Mode und Design bekannt. Diese Denkweise ist auch in die Fasern der Accessoire-Marke Lié Studio eingeflossen, einem aufstrebenden Label aus Dänemark, das in diesem Land eine stärkere physische Präsenz aufgebaut hat. Eine solche Expansion stellt die Marke, die sich auf essenzielle Artikel spezialisiert, natürlich vor neue, aber interessante Herausforderungen. Dies vor allem in Bezug auf die Umsetzung ihrer Leidenschaft für langlebige Stücke in ein Einzelhandelsformat, das dieses Konzept umsetzt.

Genau das ist den Gründerinnen und Zwillingsschwestern Amalie und Cecilie Moosgaard in ihrem kürzlich eröffneten Geschäft gelungen, dem ersten in den drei Jahren des Bestehens der Marke. Das in Zusammenarbeit mit dem dänischen Architekten Julius Nielsen entworfene Geschäft soll die modernen, vielbeschäftigten Stadtbewohner:innen ansprechen und ist im Grunde ein Spiegelbild dieser Menschen. Die kuratierten Kollektionen der Marke, sowohl Schmuck als auch die neu eingeführte Lederkollektion, sind in erkundbaren Möbeln untergebracht, die mit ausziehbaren Schubladen zum Entdecken einladen.

„Es war uns wichtig, dass sich der Laden wie ein Zuhause anfühlt - mit vielen Möbelstücken, die man auch in einem Privathaushalt finden würde - denn wir wollen, dass der Laden eine echte Erweiterung des Lié-Universums ist“, erklärt das Duo im Gespräch mit FashionUnited.

Lié Studios erster Laden in Kopenhagen, Dänemark. Bild: Lié Studio / Hampus Berndtson
Lié Studios erster Laden in Kopenhagen, Dänemark. Bild: Lié Studio / (left) Hampus Berndtson.

Lié Studio eröffnet ersten Laden als Erweiterung der Markenidentität

Die Entscheidung, einen physischen Store zu eröffnen, fiel jedoch nicht leicht. Wie andere europäische Hauptstädte leiden auch Einzelhändler:innen in Kopenhagen unter den Folgen des post-pandemischen Konsumverhaltens und den daraus resultierenden knappen Budgets. Dennoch gibt es laut den Moosgaards in der Stadt immer noch Möglichkeiten für aufstrebende Marken, die ihre Identität auf physischer Ebene weiterentwickeln wollen.

„Das ist bei Lié Studio sehr stark der Fall gewesen. Wir haben seit unserer Gründung ein starkes E-Commerce-Geschäft, aber wir sahen auch die Notwendigkeit eines physischen Raums, in dem wir direkt mit unseren Kund:innen interagieren und ein einzigartiges und eindringliches Markenerlebnis bieten können, das online nicht repliziert werden kann“, so das Duo, bevor es feststellte, dass die Entstehung des Ladens ein „lohnender Prozess“ gewesen sei.

Auch wenn die Marke in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens ausschließlich online vertreten war, konnte Lié Studio mit der Eröffnung des Ladens ein starkes finanzielles Wachstum verzeichnen. 2023 stieg nicht nur der Nettogewinn um 1.086,7 Prozent auf knapp über 4,3 Millionen Dänische Kronen (rund 580.000 Euro), sondern auch das EBITDA auf fast sechs Millionen Dänische Kronen, was einer Steigerung von 733,25 Prozent entspricht. In diesem Zeitraum konzentrierten sich die Moosgaards vor allem auf den strategischen Aufbau von Beziehungen zu neuen Einzelhändler:innen in ihren Kernmärkten - den USA, dem größten Markt, gefolgt von Dänemark, Großbritannien, Deutschland und Schweden -, wodurch sich die Zahl ihrer Partner:innen auf insgesamt 100 globale Namen erhöhte.

Lié Studios erster Laden in Kopenhagen, Dänemark. Bild: Lié Studio.

Für den Zeitraum bis Ende 2024 wird weiteres Wachstum erwartet. Neben dem Launch einer Kapselkollektion in Kooperation mit Net-a-Porter im Mai und der Eröffnung des oben erwähnten Ladens ist dies auch das erste Jahr, in dem Lié Studio in die Lederkategorie vorstößt und damit zum ersten Mal über den Bereich des Schmucks hinausgeht. Mit dieser neuen Kategorie hofft die Marke, die Idee der „essentiellen Garderobe“ noch weiter auszubauen, indem sie ihre Auffassung von zeitlosen Stücken auf Lederartikel ausweitet, die „jedes Outfit ergänzen“ sollen.

Neues Ledersortiment soll zum finanziellen Wachstum beitragen

Die Reihe von Bucket Bags, Geldbörsen und Mini-Crossover-Taschen sind eine „natürliche Ergänzung“ zum bestehenden Universum der Marke und bringen eine Kollektion ins Rampenlicht, an der das Designerinnen-Duo nach eigenen Angaben „fast so lange gearbeitet hat, wie es uns schon gibt“. In diesem Sinne waren die Moosgaards auch gezwungen, ihre eigenen Produktionswerte weiterzuentwickeln, nachdem sie diesem Bereich bereits bei der bestehenden Schmucklinie, die derzeit größtenteils in Thailand hergestellt wird, große Bedeutung beigemessen hatten.

Artikel von Lié Studios erster Lederkollektion. Bild: Lié Studio
Artikel von Lié Studios erster Lederkollektion. Bild: Lié Studio.

Die Lederprodukte werden zu 100 Prozent aus italienischem Rindsleder hergestellt und in Portugal produziert. Diesen Standort wählten die Gründerinnen nach gründlicher Recherche aus, um den richtigen Liefer- und Produktionsbetrieb zu finden. „Die Arbeit mit Leder war eine Herausforderung und ein völlig anderer Prozess als die Arbeit mit Edelmetallen, da sich Materialien tierischen Ursprungs deutlich von Rohstoffen unterscheiden und wir keine Kompromisse bei unseren Standards eingehen wollten“, berichten die Moosgaards.

„Durch umfassende Recherchen und die Zusammenarbeit mit hochwertigen Herstellungsbetrieben sind wir bestrebt, nicht nachhaltige und ungesunde Lieferbetriebe, die das Wohlergehen von Mitarbeiter:innen und Kund:innen sowie die Qualität und Langlebigkeit unserer Produkte gefährden, zu vermeiden“, fügen sie hinzu.

Dieser Geschäftsbereich von Lié Studio steckt noch in den Kinderschuhen, wird sich aber voraussichtlich weiterentwickeln. Bei der Vorstellung künftiger Projekte sagten die beiden Gründer:innen, dass sie letztendlich planen, die beiden Produktionsprozesse jeder Kategorie für eine Kollektion zu verflechten, die sie noch nicht enthüllen können. Sie werden jedoch das Geschäftsmodell der Marke beibehalten, das aus langlebigen Basismodellen besteht, die, wie sie betonten, nur durch neue Stücke wachsen, die einen Mehrwert für die Kernlinien darstellen.

Auf die Frage, was man in naher Zukunft von Lié Studio erwarten kann, hielten sich die Moosgaards eher bedeckt: „Wir arbeiten an vielen aufregenden Produkteinführungen als Teil unserer Mission, die Lié-Essentials zu schaffen. Darüber hinaus sind wir bestrebt, unsere globale Marktpräsenz auszubauen und eine enge Verbindung zu unserer Kundschaft zu pflegen. Dazu gehört auch, dass wir in unseren Geschäften präsent sind und unsere Community in den sozialen Medien ausbauen.“

Artikel von Lié Studios erster Lederkollektion. Bild: Lié Studio.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf http://FashionUnited.uk . Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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