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Wie man als kleine, nachhaltige Marke mit hohen Mindestbestellmengen umgeht

Von Huw Hughes

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Bild: Madison Inouye, Pexels

Junge Marken, die in die Modebranche einsteigen, stehen oft vor der Herausforderung hoher Mindestbestellmengen (MOQs). Lieferant:innen verlangen häufig, dass große Mengen an Stoffen abgenommen werden, was für kleinere Unternehmen mit knapperen Budgets schwierig und kostspielig sein kann.

Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks, mit denen eine nachhaltige Produktion trotz Mindestmengen möglich ist. Dies war eines der Themen auf der CO Expo in diesem Jahr. Bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung von Common Objective dreht sich alles um die neuesten Innovationen und bewährten Verfahren in der nachhaltigen und fairen Produktion.

Insbesondere ein Vortrag befasste sich mit Möglichkeiten, erfolgreiche und nachhaltige Kollektionen zu erstellen, die in kleinen Chargen produziert werden.

Die richtigen Partner:innen finden

Es mag selbstverständlich klingen, aber die Recherche und die Suche nach dem perfekten Lieferunternehmen, das auf das von Ihnen benötigte Produkt spezialisiert ist, zahlt sich aus. So können auch kleine Aufträge mit maximaler Effizienz produziert werden, so Corbin Bryant, der Direktor von Purnaa, einem in Nepal ansässigen Unternehmen mit Fair-Trade-Garantie, das sich auf die Produktion von Baseballkappen mit kurzer Vorlaufzeit und geringer Mindestbestellmenge spezialisiert hat.

„Oft sind die Fabriken auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert. Sie produzieren also möglicherweise bereits etwas, das Ihrem Produkt sehr ähnlich ist. Dadurch ist es für sie nicht so kompliziert, eine Sonderbestellung zu bearbeiten, die vielleicht ein wenig anders und spezifisch für Ihre Marke ist, wie es die Herstellung von Werkzeugen für ein völlig neues Produkt für jemanden anderen wäre“, sagte Bryant. „Es ist also wirklich wichtig, ein spezialisiertes Unternehmen zu finden.“

Materialien intelligent auswählen, um die Kosteneffizienz zu steigern

Bryant wies auch darauf hin, wie wichtig es ist, zeitlose Designs zu wählen, bei denen verfügbare Materialien verwendet werden, die wahrscheinlich bereits auf Lager sind oder vor Ort beschafft werden können. Dadurch verringern sich die Mindestabnahmemengen.

„Wir haben einige Kund:innen, die mit uns zusammenarbeiten und eine Anzahlung leisten, sodass wir in der Lage sind, ihre Materialien ständig auf Lager zu halten, und dann haben sie vielleicht ein paar Dutzend verschiedene Styles, die sich mit diesen Materialien herstellen lassen.“

„Ihr Lieferunternehmen muss vielleicht spezielle Materialien für Ihr Produkt bestellen, aber wenn Sie verschiedene Modelle entwerfen und alle dasselbe Material für ein paar Farbvarianten verwenden, können sie eine größere Menge an Material auf einmal kaufen“, so Bryant.

Aufbau langfristiger Beziehungen

Nicht zu unterschätzen sei auch die Bedeutung des Aufbaus langfristiger Beziehungen zu Partner:innen, so Bryant. Lieferant:innen wüssten Beständigkeit zu schätzen, auch wenn es nicht unbedingt um große Mengen gehe. „Wenn Sie immer etwas mit dem oder derselben Lieferant:in arbeiten, aber nur in kleinen Stückzahlen, die Sie gerade brauchen, können diese einen niedrigeren Preis für Sie festsetzen, weil sie sich darauf verlassen können, dass die Produktionslinie ausgelastet ist“, sagte er. „Es sind die Ausfallzeiten, die am Ende wirklich teuer für die Lieferant:innen werden.“

Darüber hinaus können Sie Digitaldrucke für hochgradig individualisierbare und sehr kleine Auftragschargen in Betracht ziehen. „Mit Digitaldrucken können Sie sehr kleine Mengen bestellen und viele verschiedene Drucke und Farben herstellen. Hierbei entfallen die Einrichtung, die chemische Verarbeitung und die Maschinen, die für das Färben einer größeren Charge erforderlich sind.“

„Außerdem ist es möglich, sehr kleine Mengen individuell zu gestalten, sodass es sich manchmal sogar um ein personalisiertes, einmaliges Kleidungsstück handeln kann.“

Finden einer attraktiven Nische

Eine weitere Möglichkeit, Mindestbestellmengen zu handhaben, besteht darin, eine nachhaltige Nische zu finden, um das Interesse des Einzelhandels und Kundschaft zu wecken. „Es gibt immer Menschen, die nach Nischen suchen“, sagt Nancy Forman, Gründerin und Kreativdirektorin des Accessory Think Tanks und ehemalige Führungskraft bei Bloomingdales. „Die Einkäufer:innen haben den Auftrag, nachhaltige Produkte zu beschaffen und zu führen, den sie zu erfüllen versuchen.“

Forman nannte als Beispiel eine britisch-brasilianische Marke Belo Bags, die alte Produkte wie Autosicherheitsgurte in Taschen und Accessoires umwandelt. Die Marke spendet außerdem zwei bis sechs Mahlzeiten an die Wohltätigkeitsorganisation Casa De Maria, die Obdachlose und Bedürftige in Belo Horizonte, Brasilien, versorgt.

Dieser Artikel wurde auf FashionUnited.com veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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