Wöhrl: Betriebsergebnis schrumpft im ersten Halbjahr um die Hälfte
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In der vergangenen Herbst- und Wintersaison litt die gesamte Textilbranche unter dem ungewöhnlich milden Wetter. Der Bekleidungshändler Rudolf Wöhrl AG machte da keine Ausnahmen. Im ersten Halbjahr 2014/15 sank der Umsatz aufgrund der widrigen Rahmenbedingungen deutlich, das operative Ergebnis schrumpfte sogar um mehr als die Hälfte.
Der Halbjahresumsatz belief sich auf 169,5 Millionen Euro. Damit verfehlte er das Vorjahresniveau (182,6 Millionen Euro) um 7,2 Prozent. „Die Umsatzeinbußen sind maßgeblich auf die schwierigen Witterungsbedingungen, insbesondere in den Monaten September bis Dezember, zurückzuführen. Doch auch neue Wettbewerber und der steigende Marktanteil des Onlinehandels spielen hier eine Rolle“, erklärte das Unternehmen. Beide Faktoren hätten sich „entsprechend auf die Kundenfrequenz und das Kaufverhalten“ niedergeschlagen. Mit Rabattaktionen im Rahmen des Winterschlussverkaufs sei zwar der Abverkauf „gesteigert und der Warenbestand deutlich verringert“ worden, diese Maßnahmen hätten allerdings zu niedrigeren Margen geführt und den Umsatz und Ertrag belastet. Sie zehrten auch die positiven Synergieffekte mit dem Anfang 2013 übernommenen Bekleidungshändler Sinn-Leffers auf.
Das operative Ergebnis brach daher regelrecht ein: Es fiel von 6,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,2 Millionen Euro. „Das erste Halbjahr hat uns marktseitig vor große Herausforderungen gestellt, deren Auswirkungen sich auch in unserer Umsatz- und Ertragslage widerspiegeln“, räumte Vorstandschef Olivier Wöhrl ein. Nun will das Management Reformen vorantreiben: „Um in Zukunft schneller und flexibler auf extreme Wetterbedingungen sowie auf die Bedürfnisse und das Kaufverhalten unserer Kunden reagieren zu können, haben wir bereits entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet und werden weitere Anpassungen vornehmen“, erklärte er. Neben der „Optimierung des Flächenportfolios“ wird eine größere Flexibilität, unter anderem durch zusätzliche Kollektionen, angestrebt. Zudem sollen die Rabattaktionen reduziert und die Multichannel-Angebote erweitert werden.