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Wolford: Aktienmehrheit steht zum Verkauf

Von Jan Schroder

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Beim österreichischen Bekleidungsunternehmen Wolford AG bahnt sich ein grundlegender Machtwechsel an. Eine Gruppe von Großaktionären, die gemeinsam die Mehrheit an dem kriselnden Unternehmen hält, hat sich zum Verkauf ihrer Anteile entschlossen. Gesucht wird nun ein neuer „Kernaktionär“.

Die aktuelle Hauptaktionärsgruppe, die aus der WMP Familien-Privatstiftung, der Sesam Privatstiftung sowie deren Tochter M. Erthal & Co. Beteiligungsgesellschaft mbH besteht, leitete nach Angaben von Wolford ein "Interessentenauswahlverfahren" ein, mit dem ein Käufer für das Anteilspaket gefunden werden soll. „Die Wolford AG schließt sich diesem Auswahlverfahren an“, teilte das Unternehmen mit. Zusammen mit der Transaktion der Aktien soll demnach auch eine „Eigenkapitalmaßnahme“ durchgeführt werden, die "die Liquidität der Gesellschaft nachhaltig stärkt". Der Umfang dieser Maßnahme steht gegenwärtig noch nicht fest. Wolford verhandelt nach eigenen Angaben derzeit mit den beteiligten Banken, um bis zur Umsetzung geplanten Kapitalmaßnahme „die verfügbaren Mittel zur Bedienung des Liquiditätsbedarfs sicherzustellen“.

Das Modeunternehmen rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 mit roten Zahlen. Erst im April hatte es angesichts schwacher Neunmonatszahlen seine Ergebnisprognose revidieren müssen. Der Vorstand erwartet nun „zusätzlich zum operativen Verlust in Höhe von acht bis zehn Millionen Euro Vorsorgen für Wertberichtigungen und Restrukturierungsmaßnahmen in einem Rahmen von voraussichtlich sieben bis neun Millionen Euro“. In den ersten neun Monaten war der Umsatz um 7,5 Prozent abgerutscht, unter dem Strich stand ein Verlust in Höhe von 5,7 Millionen Euro.

Das Unternehmen machte neben einem "schwachen Marktumfeld" auch "interne Fehler bei der Neuorganisation des Warenmanagements im Retail" für die schlechten Zahlen verantwortlich, unter anderem „eine mangelhafte Bedarfsplanung und Flächenbewirtschaftung im ersten Halbjahr“.

Foto: Wolford
Wolford