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Wortmann trotzt der Russland-Krise

Von Reinhold Koehler

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Der schwache Rubel und die allgemeine wirtschaftliche Eiszeit zwischen der EU und Russland macht mittlerweile immer mehr Modeunternehmen zu schaffen. Vor allem diejenige, die einen Großteil ihres Umsatzes in Russland und Osteuropa generieren, ächzen unter den anhaltend schlechten Geschäftsbedingungen. Dies geht auch dem Schuhhersteller Wortmann so, der mit deiner Hauptmarke Tamaris besonders stark auf dem russischen Markt vertreten ist.

Kein Wunder also, dass Wortmann im abgelaufenen Geschäftsjahr empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Dank einer überdurchschnittlich guten Umsatzentwicklung auf dem deutschen Markt sowie in Frankreich, den BeNeLux Staaten und Polen konnte das Unternehmen die Russland-Verluste souverän kompensieren und immerhin einen leichten Anstieg des Konzernumsatzes um 0,3 Prozent auf 1,016 Milliarden Euro generieren.

Expansionskurs wird fortgesetzt

Was zusätzlich Mut macht: Die Firmentochter Novi Footwear mit Sitz in HongKong, die ihr internationales Privat-Label-Geschäft direkt aus Asien heraus betreibt, hat das vergangene Geschäftsjahr - auch wechselkursbedingt - nach einem eher schwachen Vorjahr wieder positiv gestalten können. Und auch die neu gegründete USA-Tochter Tamaris Inc. ist gut in ihre erste Saison Herbst-Winter 2015 gestartet und liegt nach den bis jetzt vorliegenden Aufträgen im Plan. Zudem hat sich das von Tamaris seit vielen Jahren mit Partnern aus der Schuhbranche sehr erfolgreich betriebene Storekonzept, die Tamaris-Systempartnerschaft, auch im vergangenen Jahr erfreulich weiter entwickelt und dabei die 1.000-Flächen-Marke übersprungen. So werden derzeit insgesamt 1.003 Flächen in über 30 Ländern betrieben, nach 946 im Vorjahr. Hierin enthalten sind 330 Tamaris Mono-Label-Stores und 673 Shop-in-Shops. Fast 50 Prozent der Flächen werden dabei im Ausland betrieben, so das Unternehmen.

Dass es Wortmann generell gut geht, ist auch an der Expansionsstrategie des Unternehmens abzulesen, die unvermindert fortgesetzt wird. So wurde erst in diesem Sommer am Detmolder Stammsitz ein rund 2.800 Quadratmeter großer, neuer Bürokomplex eingeweiht. Unter dem Arbeitstitel „The Loft“ sind hier 174 neue Arbeitsplätze nach neuestem Standard entstanden sowie ein 600 Quadratmeter großer, neuer Showroom für Tamaris mit angeschlossener Veranstaltungsfläche eingerichtet. Mehr als fünf Millionen Euro sollen laut Firmenangaben in dieses Projekt investiert worden sein.

Im aktuellen Geschäftsjahr 2015/16 sieht sich Wortmann nach den derzeit vorliegenden Zahlen zumindest im ersten Halbjahr mit weiteren Rückgängen auf den Märkten in Russland, der Ukraine und Griechenland konfrontiert. Hier bleibe die weitere Entwicklung abzuwarten, so das Management. Prognosen seien jedoch insofern nur schwer zu treffen, da sich auch einige andere europäische Märkte uneinheitlich entwickelten.

Foto: Wortmann

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