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Zalando, Decathlon Teil eines neuen Programms zum Recycling von Schuhen

Von Simone Preuss

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Bild: CETIA

Es ist ermutigend zu sehen, dass Bekleidungs- und Schuhunternehmen zusammenarbeiten, um die Kreislauffähigkeit der Branche voranzutreiben. Schließlich ist es schwerer und weniger weitreichend allein. Nach On, Patagonia, Puma und Salomon, die sich im letzten Monat mit dem Biochemie-Unternehmen Carbios zusammenschlossen, um das Faser-zu-Faser-Recycling anzutreiben, sind jetzt Zalando, Decathlon, Groupe Eram, und Revalorem zusammengekommen, um die Schuhindustrie kreislauffähiger zu machen.

Zu diesem Zweck haben die vier Akteure das erste europäische Innovationsprogramm zur Aufbereitung von Schuhen für das Recycling ihrer Sohlen über die Innovationsplattfrom CETIA mit der Unterstützung der Region Nouvelle-Aquitaine lanciert und insgesamt eine Million Euro in das sechs Monate alte Reshoes-Programm investiert. Dieses ist offen für interessierte Marken und Unternehmen.

In dem modernen Technologiezentrum soll das Problem angegangen werden, die Sohlen vom Rest der Schuhe zu trennen. Zuvor gab es keine adequate Technologie dafür und alte Schuhe wurden meist komplett geschreddert, ohne spezielle Recyclingkanäle, die in der Lage sind, die Menge der derzeit auf dem Markt befindlichen Schuhe zu verarbeiten. In Frankreich bedeutet dies zum Beispiel 8 Prozent des Marktvolumens, was 224 Millionen Paar Schuhen entspricht.

„Schuhe sind Schlusslicht beim Recycling“

„Schuhe sind in Europa das Schlusslicht beim Recycling, da die technischen Hindernisse sehr schwer zu überwinden sind. Es ist eine großartige Nachricht, dass solche wichtigen Akteure zusammenarbeiten, um die technologischen Hürden zu überwinden und so ihre Branche zu verändern. Wir sind stolz darauf, sie mit Reshoes zusammenbringen zu können“, erklärt CETIA-Direktorin Chloé Salmon Legagneur in einer Mitteilung.

„In einer Zeit, in der die Preise für ölbasierte Rohstoffe in die Höhe schießen, bietet das Recycling von Polymeren aus Schuhsohlen eine enorme Chance zur Dekarbonisierung, aber auch zur Preisstabilität. Revalorem, ein führender Akteur im Recycling von unverkauften Waren in der Luxusbranche und Hersteller von recycelten Rohstoffen, ist von diesem Projekt direkt betroffen. Wir werden dessen Ergebnisse in unsere industriellen Einheiten integrieren", fügt Revalorem-Präsident Eric Legent hinzu.

Im März 2023 soll im Rahmen des Programms die erste 100 Prozent automatisierte Linie eingeweiht werden, die in der Pilotanlage von der Materialerkennung bis zur Entfernung der Sohlen und der Sortierung und Aufbereitung der Materialien zu recyclingfähigen Abfällen 1.000 Schuhe und Sohlen täglich verarbeiten soll. So soll die Machbarkeit des von CETIA entwickelten Verfahrens zunächst getestet werden, bevor es in großem Stil eingesetzt wird.

„Als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns verpflichtet, die Kreislaufwirtschaft und eine Verhaltensänderung hin zu zirkulären Produkten zu fördern. Die Unterstützung von Innovationen und bahnbrechenden Initiativen in Frankreich entspricht diesem Ziel. Mit unserem Beitrag zum Reshoes-Programm engagiert sich Zalando in einer Partnerschaft vor Ort, um die Trennung von Schuhkomponenten und das eventuelle Recycling von Schuhen zu beschleunigen“, kommentiert Laura Coppen, Leiterin des Bereichs für Kreislaufwirtschaft bei Zalando.

Die für das Reshoes-Programm verwendeten Geräte werden vollständig in Frankreich hergestellt, wobei die Kompetenzen von CETIA in den Bereichen Vision, Bildverarbeitung und Automatisierung in Zusammenarbeit mit dem Hersteller für Spezialmaschinen Semso eingesetzt wird, und zwar für alle Arten von Schuhen von Luxus- über Stadt- bis zu Sportschuhen und jeder Art von Montage, also geklebte, montierte und genähte Sohlen.

„Als Designer und Händler sind wir uns bei Decathlon der entstehenden Auswirkungen bewusst. Unsere Teams arbeiten täglich daran, den Lebenszyklus unserer Produkte zu verändern und neue, kreislauforientierte Lösungen zu finden. Der Schuh ist ein sehr komplexer Teil des Recyclings, da er aus mehreren Materialien besteht, die schwer zu trennen sind. Das CETIA-Programm zur Automatisierung und Industrialisierung des Recyclings, mit dem wir (Decathlon Footwear) zusammenarbeiten, ist ein echter Gewinn für die Schuhindustrie. Durch dieses Programm werden wir in der Lage sein, die Schuhe von morgen besser entwerfen können, indem wir zum Beispiel recycelte Rohstoffe wiederverwenden, um den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren“, fügt Clémence Goubet hinzu, Leiter des Bereichs für nachhaltige Schuhentwicklung bei Decathlon.

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