Zalando erwartet 2022 schwächeres Wachstum
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Der Onlinemodehändler Zalando erwartet für das laufende Jahr eine Abschwächung seines zuletzt starken Wachstums.
Der Umsatz soll um 12 bis 19 Prozent auf 11,6 bis 12,3 Milliarden Euro zulegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. In der Prognose nicht enthalten seien mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Starkes Wachstum 2021
Im vergangenen Jahr war das Unternehmen noch deutlich stärker gewachsen, auch unterstützt durch die Restriktionen im stationären Einzelhandel wegen der Corona-Pandemie. So war der Umsatz um knapp 30 Prozent gestiegen und hatte mit 10,4 Milliarden Euro erstmals die Zehn-Milliarden-Marke überschritten.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahm von 420,8 auf 468,4 Millionen Euro mit einer Marge von 4,4 Prozent zu. Für 2022 erwartet das Management hier nun 430 bis 510 Millionen Euro.
„Die europäischen Verbraucher und Volkswirtschaften kehren allmählich zu einer neuen Normalität zurück, so dass sich unsere Wachstumsraten seit Sommer 2021 zu normalisieren begonnen haben”, sagte Finanzchef David Schröder während der Präsentation der Jahreszahlen am Dienstag.
„Für 2022 erwarten wir ein volatileres Marktumfeld, das durch drei Schlüsselfaktoren bestimmt wird: eine Abschwächung des Konsumklimas, anhaltende Unterbrechungen der Lieferkette und zunehmende Inflationssorgen”, fügte Schröder hinzu.
Vor allem in der ersten Jahreshälfte rechnet er mit einem schwächeren Geschäftswachstum. Im zweiten Halbjahr dürfte es sich wieder beschleunigen, schätzt er. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der Krieg in der Ukraine. Zwar sei Zalando weder dort noch in Russland vertreten, jedoch belaste das die Verbraucherstimmung in den osteuropäischen Märkten, erklärte er.
Zalando öffnet Logistik für Partnerunternehmen
Der Onlinemodehändler Zalando baut sein Plattformgeschäft weiter aus. Mehr als 5.800 Partnermarken und fast 7.000 stationäre Geschäfte verkaufen mittlerweile ihre Produkte direkt über Zalando. Im vergangenen Jahr erreichte das Plattformgeschäft bereits einen Anteil von 30 Prozent am Bruttowarenvolumen von 14,3 Milliarden Euro und sei laut Zalando auf “dem besten Weg”, 50 Prozent des GMV erreichen.
Zalando investiert auch weiter in sein europäisches Logistiknetzwerk. Bis 2023 soll das bestehende Netzwerk aus zwölf Logistikzentren um vier zusätzliche erweitert werden. Der Onlinehändler will dafür im laufenden Jahr 400 bis 500 Millionen Euro ausgeben. In den kommenden zwölf Monaten will Zalando seine Logistikinfrastruktur auch seinen Partnerunternehmen für deren Direktvertrieb an Kund:innen zugänglich machen.
Mehr Kunden, mehr Bestellungen
Das Mitgliedsprogramm Zalando plus hat Anfang 2022 die Marke von einer Million Mitgliedern überschritten. Das Programm ist bereits in Deutschland, Niederlande, Frankreich und Italien verfügbar, bis Ende 2023 soll die Zahl der Märkte verdoppelt werden.
Die Anzahl der Bestellungen wuchs auf 5,2 pro bei der aktiven Kundschaft. Die Anzahl der aktiven Kundinnen wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 10 Millionen auf über 48 Millionen in 23 Märkten. Sechs neue Märkte Kroatien, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien kamen im Laufe des vergangenen Jahres hinzu.(FashionUnited/ dpa)
Dieser Beitrag wurde um 18:47 Uhr am 1. März aktualisiert.