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Zalando will hunderte Stellen streichen

Von DPA

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Business |Aktualisiert

Bild Zalando

Der Online-Modehändler Zalando hat nach erfolgreichen Pandemiejahren zunehmend mit der deutlich geringeren Kauflaune der Verbraucher:innen zu kämpfen.

Das Berliner Unternehmen will nun einige hundert Stellen streichen, wie die Zalando-Chefs Robert Gentz und David Schneider am Dienstag in einem Brief an die Mitarbeiter:innen ankündigten. "An diesem Programm werden viele Bereiche von Zalando beteiligt sein, auch auf der Ebene der Führungskräfte", hieß es in dem Schreiben. Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, ist noch unklar. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertreter:innen hätten gerade erst begonnen. Zalando beschäftigt 17 000 Menschen.

Zalando-Aktien weiteten ihre Verluste auf die Nachrichten hin aus und fielen am frühen Nachmittag als einer der schwächsten Werte im Dax um 2,41 Prozent auf 38,89 Euro.

Außergewöhnliches Wachstum während der Pandemie

Zalando erlebte durch die Corona-Pandemie außerordentlich positive Jahre: Der Onlinehandel boomte, gleichzeitig sparten die Verbraucher an anderer Stelle, weil sie zum Beispiel nicht mehr in Restaurants oder Bars gehen konnten. Die Jahre 2020 und 2021 hätten für Zalando durch "den starken pandemischen Rückenwind" ein "außergewöhnliches Wachstum" gebracht, schrieben die Zalando-Chefs.

Seit der Normalisierung des öffentlichen Lebens haben sich Wachstum und vor allem die Kauflaune aber deutlich abgeschwächt. Die Inflation führte zudem zu hohen Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten – Kleidung bestellen wurde zweitrangig oder war angesichts der Kostenexplosionen bei Strom und Gas für viele nicht mehr möglich.

Bereits Ende Juni senkte der Dax-Konzern seine ursprünglichen Ziele. Bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang November betonte Gentz, dass es inzwischen weniger wahrscheinlich sei, dass Zalando die für 2025 genannten Umsatzziele schon dann erreichen werde. Nun also der Stellenabbau, der die Logistikzentren, die Kund:innenbetreuung und die Filialen aber nicht betreffen soll.

Auf Boom während der Pandemie folgt Ernüchterung

„In den letzten Jahren haben sich einige Teile unseres Unternehmens zu sehr vergrößert, und wir haben ein gewisses Maß an Komplexität in unsere Organisation eingebracht, was unsere Fähigkeit, schnell zu handeln, beeinträchtigt“, heißt es im Brief an die Mitarbeitenden. Die Geschäftsführung erkenne an, dass das Unternehmen noch nicht da sei, "wo wir sein müssen – und deswegen müssen wir noch entschlossener handeln". Der Stellenabbau sei ein "harter, aber notwendiger Schritt", um sich bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Zalando hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Millionen aktive Kund:innen innerhalb von zwölf Monaten in 25 Märkten. Zwischen Juli und September stieg die Zahl der Bestellungen auf 58,5 Millionen. Der Umsatz stieg im dritten Quartal 2022 um knapp drei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 9,8 Millionen auf 13,5 Millionen Euro. Unter dem Strich weitete der Konzern seinen Verlust allerdings aus – von 8,4 Millionen auf 35,4 Millionen Euro.

Die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2022 sollen am 7. März vorgestellt werden. (dpa)

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 21. Februar 2023 um 14:23 aktualisiert
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