Zwei Jahre später: Diese Fortschritte wurden dank des Denim-Deals erzielt
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Der Denim-Deal wurde vor knapp zwei Jahren in Amsterdam unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, das Recycling von Post-Consumer-Baumwolle zum neuen Standard in der Denim-Industrie zu machen. Zu der ehrgeizigen Initiative, die erst lokal mit niederländischen Akteuren begann, stießen bald mehr und mehr internationale Unternehmen wie der US-Konzern PVH. Welche Fortschritte wurden seitdem erzielt?
Der Denim-Deal wurde am 29. Oktober 2020 von 28 Parteien unterzeichnet, von denen sieben in die Kategorie der Marken oder Handelsunternehmen fallen. Darunter Namen wie Kings of Indigo, Smart Fibersort und Scotch & Soda. Damals verpflichteten sich die Marken, gemeinsam darauf hinzuarbeiten, dass in neuen Denim-Kollektionen 5 Prozent recycelte Post-Consumer-Baumwolle (PCR) verwendet wird. Dabei haben sich alle teilnehmenden Marken ein zusätzliches Ziel gesetzt: 3 Millionen Denim-Artikel zu produzieren, bei denen mindestens 20 Prozent des verwendeten Materials aus recycelter Post-Consumer-Baumwolle besteht. Die anderen Unterzeichnenden des Abkommens tragen durch ihre Aktivitäten zu diesem Ziel bei.
Es ist wichtig, noch einmal zu unterstreichen, dass es hier nicht um das Recycling von Denim-Kleidungsstücken geht, sondern um Baumwolle im Allgemeinen, betont Roosmarie Ruigrok, die als Koordinatorin des Denim Deals durch die Stadt Amsterdam beteiligt ist, in einem Videogespräch mit FashionUnited. Dieses recycelte Material wird dann von den Denimunternehmen verwendet.
Denim Deal: Zügige Umsetzung
Im Rahmen des Denim-Deals wird jährlich ein Fortschrittsbericht veröffentlicht. FashionUnited konnte sowohl die Anfangswerte von 2020 einsehen, als die Initiative begann, als auch den ersten Monitoringbericht für 2021.
Während der ersten Auswertung, die im August diesen Jahres abgeschlossen wurde und den Zeitraum bis zum 1. Januar 2022 abdeckt, gibt es insgesamt 39 Unterzeichnende der Vereinbarung, darunter acht Parteien, die als Marken oder Handelsunternehmen eingestuft werden. Der Monitoringbericht zeigt schnelle, positive Resultate. Die Zahl der Denim-Produkte, die von den an der Vereinbarung beteiligten Marken auf den niederländischen Markt gebracht wurden und zu mindestens 5 Prozent aus recycelter Post-Consumer-Baumwolle besteht, ist 2021 von 8 auf 26 Prozent gestiegen.
Die Unterzeichnenden des Denim-Deals sind jedoch nicht nur auf dem niederländischen Markt tätig. Viele von ihnen verkaufen auch große Mengen auf dem internationalen Markt. Hier ist der Recycling-Anteil der unterzeichnenden Unternehmen noch stärker gestiegen. Vor zwei Jahren enthielten 12 Prozent der Artikel mindestens 5 Prozent Post-Consumer-Baumwolle, 2021 waren es bereits 40 Prozent.
Der Monitoring-Bericht berichtet auch, dass sich viele der teilnehmenden Marken zusätzliche Ziele gesetzt haben. Die Beobachtungen teilt auch Emile Bruls von Rijkswaterstaat, einer Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, das den Denim-Deal ebenfalls unterzeichnet hat und auch eng in das Monitoring der Initiative eingebunden ist. Fast alle Beteiligten haben die Latte höher gelegt als 5 Prozent PCR-Baumwolle in den Produkten. Die Spanne reicht von 7 Prozent bis 100 Prozent bis Ende 2023.
Denim Deal spricht mit potenziellen Kandidaten
Die Tatsache, dass sich die beteiligten Marken und Handelsunternehmen höhere Ziele gesetzt haben, ist nur positiv, sind sich Ruigrok und Bruls einig. So enthalten beispielsweise 42 Prozent der weltweit von den Marken produzierten Denim-Artikel bereits 20 Prozent PCR-Baumwolle. Von den auf den niederländischen Markt gebrachten Artikeln haben 36 Prozent dieses Niveau erreicht. Laut Bruls ist das Ziel, bis 2021 weltweit 3 Millionen Denim-Kleidungsstücke mit einem PCR-Anteil von mindestens 20 Prozent zu verkaufen, bereits erreicht worden. Es wird jedoch sehr viel schwieriger sein, diese Zahl auf dem niederländischen Markt zu erreichen.
„Mit der derzeitigen Anzahl von Marken wird das nicht zu erreichen sein", sagt er. So zeigt der Monitoringbericht, dass die Marken bis 2021 von den acht Parteien "nur" 1,86 Millionen Denim-Artikel auf den niederländischen Markt gebracht haben. Ruigrok weist daher darauf hin, dass die Gespräche mit potenziellen Unterzeichnenden noch nicht abgeschlossen sind. Die meisten der Parteien, die den Denim-Deal unterzeichnet haben, gehören zu einem anderen Teil der Produktionskette. Diese Parteien sind jedoch alle aufeinander angewiesen, wenn in der Denim-Industrie ein Wandel herbeigeführt werden soll. So gibt es mehrere Arbeitsgruppen, die sich mit den Herausforderungen befassen, mit denen die Unterzeichnenden konfrontiert sind. So wird beispielsweise erörtert, welche hochwertigen Stoffe noch tragbar sind und welche recycelt werden sollten. Sie erörtern auch, was erforderlich ist, um Post-Consumer-Baumwolle ordnungsgemäß zu recyceln.