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Zweistellige Umsatzzuwächse bei Otto während der Corona-Krise

Von DPA

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Bei voraussichtlich zweistelligen Umsatzzuwächsen in diesem Geschäftsjahr blickt die Otto Group recht optimistisch, aber auch vorsichtig in die Zukunft. "Wir müssen uns schon darauf einstellen, dass auch wieder schwierigere Zeiten kommen können", sagte Multichannel-Distanzhandel-Vorstand Marcus Ackermann der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. So stelle sich die Frage der gesamtwirtschaftlichen Lage - ob es infolge der Corona-Pandemie etwa zu einer Rezession komme, ob die Arbeitslosigkeit steige - oder inwiefern die Menschen nach Ende der Pandemie ihr Geld wieder mehr für andere Dinge, etwa das Reisen ausgeben, als im Onlineshop zu bestellen.

In diesem Geschäftsjahr lege die Otto Group jedoch deutlich zu. "Wir gehen davon aus, dass wir ein deutlich zweistelliges Wachstum haben werden", sagte Ackermann. Mit genaueren Prognosen sei er vorsichtig. "Das Geschäftsjahr geht ja noch bis Ende Februar und wir haben schon viele Überraschungen erlebt." Die Otto Group mit ihren weltweit rund 52 000 Beschäftigten betreibe ja nicht nur einen Online-Handel. Es gebe auch die Logistik und Distribution, Finanzdienstleistungen, Software-Lösungen sowie zahlreiche stationäre Handelsgeschäfte auf der ganzen Welt, die sehr unterschiedlich von der Corona-Pandemie betroffen seien.

Während der stationäre Handel in Deutschland nach Berechnungen des Handelsverbands wegen der Corona-Pandemie mit massiven Verlusten rechnen muss und etliche Geschäfte um ihre Existenz bangen, machten Online-Händler glänzende Geschäfte. Der Handelsverband geht von einem Umsatzplus um 18 Prozent auf 70 Milliarden Euro aus.

Für Ackermann ist besonders erfreulich, dass die Kaufaktivität der im Frühjahr während des ersten Lockdowns neu gewonnen Kunden weiter sehr hoch sei. "Man kann davon ausgehen, dass sie gekommen sind, um zu bleiben." Auch das Weihnachtsgeschäft laufe sehr gut. Es gebe zwar schon das ganze Jahr bei den Kunden eine größere Zurückhaltung bei Textilien, dafür liefen Küchen- und Elektronikgeräte, alles für das Homeoffice sowie Möbel umso besser. "Wir haben für die ganze Gruppe ein wirklich sehr schönes Weihnachtsgeschäft", sagte Ackermann.

Das betreffe mit Einschränkungen auch den stationären Handel der Otto Group, der es vielerorts geschafft habe, den durch Corona-Schließungen weggebrochenen Umsatz online zu kompensieren oder sogar zu überkompensieren, sagte Ackermann unter Hinweis etwa auf Manufactum und Crate and Barrel in den USA. Ackermann betonte, auch wenn der Onlinebereich längst den Hauptumsatz bringe - im Geschäftsjahr 2019/2020 rund 8,1 von 14,3 Milliarden Euro - setze die Otto Group weiter auch auf den stationären Handel.

"Wir werden die Geschäfte behalten - ob allerdings genau in dieser Ausprägung, das wird die Zeit zeigen." Tendenziell gehe es in Richtung kleinerer Geschäfte, "wo es mehr um das Thema Erlebnis geht, als darum, das ganze Sortiment zu zeigen". Gerade in den USA habe sich darüber hinaus gezeigt, dass viele Kunden ihre bestellte Ware gerne selbst in den Läden abholen. Der stationäre Handel sei im Übrigen auch gut für das Online-Geschäft. Denn eine Präsenz in Städten und Kommunen generiere nicht nur Umsätze in den Geschäften selbst, sondern führe auch zu mehr Aktivitäten im Onlinebereich. "Das lohnt sich." (dpa)

Foto: Otto

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