12,5 Millionen Euro für neue Stores: Primark Deutschland nach Neuausrichtung wieder profitabel
Primark befindet sich in einem fortlaufenden Prozess zur Optimierung seines Store-Portfolios. In Deutschland hat der irische Textildiscounter gerade mehrere Standorte geschlossen, er hat aber auch ein neues Store-Konzept in der Pipeline, das für drei neue Läden eingesetzt wird. In diese Flächen investiert das Unternehmen insgesamt 12,5 Millionen Euro.
Heute eröffnet im Einkaufszentrum Ostsee Park Rostock in Lambrechtshagen die erste deutsche Primark-Filiale seit fünf Jahren. Damit verfügt das Unternehmen über 28 Standorte in Deutschland. Zur Eröffnung gibt Sandra Luxem-Bremen, Geschäftsführerin Primark Deutschland und Österreich, Einblicke in die aktuelle Strategie des Unternehmens.
Deutschland-Geschäft wieder profitabel
„Der neue Store steht sinnbildlich für den Wendepunkt, den unser Unternehmen erreicht hat“, so Luxem-Bremen in einer Mitteilung zur Eröffnung am Mittwoch. „Durch eine strategische Neuausrichtung sind wir wieder näher an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden und im Ergebnis wirtschaftlich erfolgreich.“
In den vergangenen drei Jahren hat Primark sein Filialnetz und die Größe der Verkaufsflächen angepasst. Dies hatte zur Folge, dass fünf Läden – in Gelsenkirchen, Weiterstadt, Krefeld, Berlin und Kaiserslautern – geschlossen wurden. Dazu kommt der Standort Düsseldorf, der Anfang 2026 seine Türen schließen wird.
Als Gründe für die Schließungen nennt die Deutschland-Chefin, dass die Stores oft zu groß gewesen seien, sich über mehrere Etagen gezogen und sich an einigen Orten zu nah beieinander befunden haben. Primark stehe in der unternehmerischen Verantwortung, jeden Standorte auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen, was zu weiteren Schließungen, aber auch zu Neueröffnungen führen könne.
Durch die Restrukturierung des Filialnetzes konnte Primark seine Flächenproduktivität verbessern und eine höhere Profitabilität erzielen. Insgesamt sei das Deutschland-Geschäft wieder profitabel, bestätigte Luxem-Bremen im Pressegespräch mit Blick auf das vergangene Jahr. Nun fokussiere man sich auf künftiges Wachstum, das durch das neue Store-Konzept noch weiter vorangetrieben werde. Primark investiere weiter in den deutsche Markt und habe die Transformation auch nicht abgeschlossen.
Neues Store-Konzept mit Self-Checkout und kleineren Verkaufsflächen
Bei neuen Stores legt das Unternehmen einen besonderen Fokus auf Regionen, in denen es bisher noch nicht oder noch nicht so stark vertreten gewesen ist, wie es mit Rostock für Mecklenburg-Vorpommern der Fall war. Zusätzlich eröffnet am 3. Dezember ein weiterer Standort in Regensburg. Geplant ist zudem ein Laden in Mülheim-Kärlich bei Koblenz, für den es noch keinen offiziellen Eröffnungstermin gibt. Zusammen sollen die drei Läden rund 150 neue Arbeitsplätze schaffen. Weitere Standorte sind bislang nicht in Planung, Primark sei aber daran interessiert, sowohl in Innenstadt- als auch Fachmarktlagen das Store-Portfolio auszubauen.
Für die drei neuen Läden wird ein neues Store-Konzept lanciert, das auf kompaktere Flächen, die im Durchschnitt etwa 2.500 Quadratmeter groß sind und sich auf eine Etage im Erdgeschoss beschränken, sowie ein lokal ausgerichtetes Sortiment setzt. Durch das ebenerdige Layout wird der Bedarf an Aufzügen, Rolltreppen und Treppen reduziert und der Store barrierefreier. Erstmals werden auch Self-Checkout-Kassen integriert. Die Präsentation der Ware bleibt derweil grundsätzlich unverändert.
Der Rostocker Store umfasst eine Verkaufsfläche von rund 2.800 Quadratmetern, auf der Damen-, Herren- und Kindermode sowie Accessoires, Beautyprodukte und Reiseartikel angeboten werden. Deko-Artikel sind an diesem Standort nicht im Sortiment enthalten, um im Rahmen der lokalen Ausrichtung mehr auf die Kundschaftsbedürfnisse einzugehen.
Insgesamt betrachtet Primark die Sortimentsausrichtung individuell für den jeweiligen Standort – wie der Branchenmix ist, welche Handelsaktivitäten es im Umfeld gibt und damit, was die Kundschaft vor Ort noch benötigt. In einer ländlichen Region könne dies einen Fokus auf Basics bedeuten, während zum Beispiel an der belebten Frankfurter Einkaufsmeile Zeil mehr modischere und business-orientiertere Pieces gekauft werden, erklärte Luxem-Bremen.
„Wir haben uns erfolgreich neu aufgestellt“, so Luxem-Bremen. „Das gilt für Sortiment und Kollektion, für die regionale Verteilung innerhalb Deutschlands wie auch die Anpassung an lokale Bedürfnisse“.
Der Standort in Rostock ist der erste in Deutschland, der mit Self-Checkout-Kassen ausgestattet ist. Dort stehen der Kundschaft zehn Selbstbedienungskassen zur Verfügung, während nur vier Kassen mit Verkäufer:innen bestückt sind – eine deutliche Reduzierung zu den bisher üblichen, langen Kassentischen, die auf mehreren Etagen zu finden sind.
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