BTE-Umfrage: Textilhandel kämpft mit Corona-Spätfolgen

Von Jule Scott

18. März 2025

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Einzelhandel
Bild zur Visualisierung Credits: Aygin Kolaei für FashionUnited

Die Spätfolgen der Corona-Pandemie setzten dem Einzelhandel weiterhin zu.

Fünf Jahre nach dem Beginn des ersten Corona-Lockdowns kämpfen viele mittelständische Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler immer noch um ihre Existenz. Das zumindest geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren hervor.

Die Hälfte der für diese Umfrage befragten Unternehmen sei im letzten Jahr deutlich in den roten Zahlen gelandet, und lediglich etwas mehr als ein Drittel der Händler:innen habe 2024 ein positives operatives Geschäftsergebnis von mehr als einem Prozent vom Bruttoumsatz erzielt. Gänzlich schuld daran sind die Folgen der Pandemie allerdings nicht, denn als Hauptgrund werden stagnierende Umsätze bei gleichzeitig stark steigenden Kosten genannt.

Der Umsatz habe bei den meisten Unternehmen nach Rekordeinbußen in 2020 und 2021 wieder das Niveau von 2019 erreicht. Im gleichen Zeitraum haben sich die Kosten für Gehälter, Mieten und Energie jedoch um rund 20 Prozent verteuert, so die Mitteilung des BTE.

BTE-Geschäftsführer Axel Augustin warnt, dass viele Unternehmen inzwischen nicht mehr von ihren Einnahmen, sondern von ihrer Substanz leben. Während der Lockdown-Phasen mussten zahlreiche Inhaber:innen ihre Altersvorsorge auflösen und auf Versicherungen sowie Rücklagen zurückgreifen. Zudem sicherten staatliche Überbrückungshilfen vorübergehend das Überleben vieler Betriebe. Doch nun bringen ausgerechnet diese Hilfen zusätzliche Probleme mit sich.

Immer wieder fordern die Bewilligungsstellen der Bundesländer Gelder zurück – teils auf Basis unklarer Formulierungen oder nachträglich geänderter Bedingungen. Diese werden je nach Bundesland unterschiedlich ausgelegt, was zu Unsicherheiten und bürokratischen Hürden führt. Händler:innen sehen sich zudem mit endlosen Rückfragen zu kleinsten Beträgen konfrontiert, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft.

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