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Die fünf größten Chancen für den Modehandel in einer Welt nach dem Coronavirus

Von Léana Esch

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Einzelhandel

Bild: FashionUnited

Das Marktforschungsunternehmen Edited präsentierte ein Webinar mit dem Titel ‚Die größten Chancen für den Handel in einer Welt nach dem Coronavirus', in dem die Auswirkungen der Pandemie auf die Mode- und Einzelhandelsbranche sowie die Sortimente und Schlüsselkategorien, die man in Zukunft im Auge behalten sollte, diskutiert wurden. Moderiert von den Einzelhandelsstrateginnen Grace Mellor und Rosalie Wetzel sowie der Einzelhandelsanalystin Krista Corrigan, ging es um Produktkategorien, auf die der Handel sich konzentrieren sollte, um das veränderte Konsumverhalten zu würdigen, sowie um die wichtigsten Trends für die kommenden Monate. FashionUnited hat die fünf wichtigsten Erkenntnisse der Konferenz zusammengefasst.

1. Neue Strategien für Kaufhäuser

Ein Bericht von The Fashion Law hat ergeben, dass seit April 2020 insgesamt 27 Kaufhaus-Insolvenzen weltweit stattgefunden haben. Die überlebenden Kaufhäuser finden jedoch langsam aus dem Pandemietief heraus: Laut Mastercard und SpendingPulse stiegen ihre Umsätze im April um 202 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und um zehn Prozent im Vergleich zu 2019. Im letzten Jahr haben viele Strategien das Licht der Welt erblickt, die den Kaufhäusern helfen sollen, den Weg zurück zu den Kunden zu finden.

Sie veranstalten mehr Pop-ups – zum Beispiel das des nachhaltigen US-Labels Pangaia und Damenlabels The Fold bei Selfridges – und schaffen Erlebnisse für die Menschen, damit sie wieder zum physischen Einzelhandel und zum Einkaufen im Laden zurückfinden. Kooperationen und Livestream-Shopping sind ebenfalls zwei gute Möglichkeiten, um eine neue und vielfältige Präsenz zu entwickeln. Und schließlich sind Technologie und Innovation in den heutigen Handelsstrategien allgegenwärtig und sollten von mehr etablierten Unternehmen der Branche übernommen werden. QR-Codes und interaktive Erlebnisse, das Erweitern des Online-Angebots der Geschäfte scheint ein sicherer Weg zu sein, um Kunden anzusprechen.

2. Loungewear ist mit Abstand die erfolgreichste Kategorie des vergangenen Jahres

Loungewear hat sich seit den Lockdowns besonders bewiesen, da sie die Bedürfnisse der Kunden erfüllt, bequem angezogen zu sein und trotzdem gut auszusehen, wenn sie zu Hause sind. Wir haben den Trend des Zoom-Stylings beobachtet, bei dem es darum ging, sich oben herum zu professionell zu stylen, aber trotzdem bequem angezogen zu sein - unten herum wahrscheinlich in Leggings und Jogginghosen.

Laut Edited hat der Einzelhandel sein Blazer-Sortiment im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent reduziert, aber die Auswahl an Hoodies um 32 Prozent erhöht.

Laut Edited hat der Einzelhandel sein Blazer-Sortiment im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent reduziert, aber die Auswahl an Hoodies um 32 Prozent erhöht. Außerdem stieg das Angebot an Jogginghosen von April 2020 bis 2021 um 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es wurde auch eine Vorliebe für flache Schuhe festgestellt, was den Bedarf an einfacher Kleidung und Accessoires, die Komfort bieten, bestätigt. Die wichtigsten Modelle? Sneakers, flauschige Hausschuhe und UGG-Boots.

3. Bademode ist wieder im Kommen

Die Kategorie Bademode kehrt mit voller Kraft zurück und erlebt in diesem Jahr ein Revival. Edited hat herausgefunden, dass es in den Geschäften sieben Prozent mehr davon gibt und die Abverkäufe um 34 Prozent zugenommen haben. Im Vereinigten Königreich hat die Kategorie um 26 Prozent zugelegt, da die Verbraucher nach einer Möglichkeit suchen, in den Sommermonaten zu entfliehen und sie zu genießen, auch wenn sie nicht unbedingt das Land verlassen oder an exotische Orte reisen. Bei den Bademodentrends waren unifarbene Töne besonders beliebt, aber auch gewagte Stücke mit Cutouts und femininen Details – ein Trend, der auch in den Damenkollektionen zu beobachten war.

4. Streetwear für Frauen ist ein Dauerbrenner

Streetwear ist schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Damengarderobe, aber sie ist immer noch eine Kategorie, die mehr denn je zulegt. Edited erklärte, dass die Zahl der neuen Produkte seit 2019 um 53 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen ist, wobei die wichtigsten Artikel gefütterte Mäntel, Bucket Hats und Sneaker sind. Streetwear für Damen legt jedoch im Jahr 2022 noch einen Schritt zu, da die Barriere zwischen den geschlechtsspezifischen Kategorien langsam wegfällt.

5. Home-Linien auf dem Vormarsch

Da wir in den letzten anderthalb Jahren so viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden verbracht haben, ist es wichtiger geworden, dass wir uns dort wohlfühlen. Das Angebot an Home-Produkten ist aufgrund der Pandemie gestiegen, und die Sortimente der Fast-Fashion-Einzelhändler sind um 104 Prozent gewachsen. In den nächsten drei Jahren wird allein für den US-Markt ein Wachstum von 20 Prozent prognostiziert. Edited stellte fest, dass der Schwerpunkt auf erschwinglichen Accessoires – zum Beispiel H&M Home und Zara Home sowie Dekorationsartikeln, wie von Anthropologie – liegt, vor allem wegen der jungen Erwachsenen der „Generation Mieter“ , die wahrscheinlich in naher Zukunft keine Hausbesitzer werden.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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