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Einzelhandelszentralität 2025: Studie belegt Attraktivität mittelgroßer Städte

Wo kauften die Deutschen 2025 am liebsten ein und wo ließen sie das meiste Geld? Eine Studie zur Einzelhandelszentralität 2025 des Consumer Intelligence Unternehmens NIQ fand heraus, dass dies nicht unbedingt vor der eigenen Haustür geschieht. Verbraucher:innen zieht es dorthin, wo das Einkaufserlebnis stimmt. Mittelgroße Städte punkten hier vor Großstädten.

„Mittelstädte sind die heimlichen Stars des Einzelhandels, denn sie üben eine starke Anziehungskraft auf ihr Umland aus und profitieren dank ihres umfangreichen Handelsangebots von Kaufkraftzuflüssen“, so die Studie.

Top Ten Stadtkreise

Mittelgroße Städte dominieren die Liste der zehn attraktivste Einzelhandelsstandorte. Allen voran Zweibrücken mit seiner Outlet City - die Stadt zieht mehr als doppelt so viel Kaufkraft an, wie sie selbst generiert und liegt mit einem Einzelhandelszentralitätswert (EZW) von 226 an der Spitze. Dieser ergibt sich aus dem Vergleich von Kaufkraft und regionalen Einzelhandelsumsätzen.

An zweiter Stelle liegt Passau mit einem EZW von 200, gefolgt von Straubing, Kaiserslautern und Koblenz (195,6; 190,2; 181,4). An sechster Stelle Ansbach (178,4) beziehungsweise Würzburg an siebter Stelle (173,6). Pirmasens schaftte es auf den achten Platz (168,2), dicht gefolgt von Hof (167,1) und Trier an zehnter Stelle (165,9).

Alle Top-Ten-Städte haben nur zwischen rund 34.000 (Zweibrücken) und 128.000 Einwohner:innen (Würzburg), ziehen aber weit mehr Kaufkraft an, als sie selbst generieren - von doppelt so viel wie beim Spitzenreiter bis zu stolzen 66 Prozent mehr beim zehnten Platz.

Wo liegen die Großstädte?

Man sollte meinen, dass Großstädte mit ihrem großen und breit gefächerten Angebot an Einzelhandelsoptionen vorn liegen sollten. Doch diese können breit verstreut sein, was es für Konsument:innen unbequem macht.

„Während Großstädte zwar über ein breites Angebot verfügen, sind es vor allem die mittelgroßen Städte, die durch spezialisierte Formate wie Outlets, attraktive Innenstädte und eine gute Erreichbarkeit Kaufkraft aus dem Umland anziehen. Für Händler:innen bedeutet das: Wer in attraktive Mittelzentren investiert, profitiert in der Regel von niedrigeren Mieten, stabilen Umsätzen und einer hohen Kund:innenbindung“, kommentiert Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von NIQ, in einer Mitteilung. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Mittelstädte weiterhin eine zentrale Rolle im deutschen Einzelhandel spielen“, fügt er hinzu.

Beim Gesamtumsatz im stationären Einzelhandel liegen einwohner:innenstarke Großstädte vorn, haben also das größte Umsatzpotenzial liegt. Hier führt Berlin (EZW 100,4), gefolgt von Hamburg (106,1), München (110,5), Köln (112,3) und der Region Hannover (106,4). Auf den Plätzen sechs bis zehn liegen Frankfurt am Main (104,9), Düsseldorf (111,0), Stuttgart (111,4), Nürnberg (118,6) und Dortmund (111,8).

Schaut man sich den Einzelhandelszentralitätswert an, so ziehen diese Ballungszentren nur zwischen knapp 5 Prozent (Frankfurt) und knapp einem Fünftel (Nürnberg) mehr Kaufkraft an, als sie generieren beziehungsweise in Berlin hält es sich die Waage.

Wie verteilt sich die Einzelhandelskaufkraft regional?

Im Durchschnitt verfügten die deutschen Konsument:innen 2025 über 6.226 Euro pro Kopf für Einzelhandelsausgaben. Doch diese Einzelhandelskaufkraft verteilt sich regional sehr unterschiedlich: Sie reichte 2025 von 7.952 Euro im Landkreis Starnberg bis 5.254 Euro im Stadtkreis Gelsenkirchen, so die Studie.

Die Top Ten der Einzelhandelskaufkraft pro Einwohner:in führt wie gesagt der Landkreis Starnberg an, gefolgt vom Landkreis beziehungsweise Stadtkreis München mit Summen von jeweils 7.655 und 7.551 Euro. Der Landkreis Ebersberg folgt auf Platz vier (7.374 Euro), gefolgt vom Main-Taunus-Kreis (7.141 Euro).

Die Landkreise Miesbach, Hochtaunuskreis, Erlangen-Höchstadt und Dachau sowie der Stadtkreis Düsseldorf belegen die Plätze sechs bis zehn (in dieser Reihenfolge) mit einer Einzelhandelskaufkraft pro Einwohner:in von über 7.000 Euro.


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