Fast alle europäischen Webseiten sind nicht barrierefrei, zeigt Studie
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Die digitale Barrierefreiheit in Europa ist schlecht, wie eine aktuelle Studie des belgischen Digitalberatungsunternehmens Craftzing zeigt. „Europa ist nicht bereit“, so Craftzing mit Blick auf die kommende europäische Gesetzgebung zur Barrierefreiheit.
Über 260.000 europäische Websites wurden auf Barrierefreiheitsprobleme getestet. Das Ergebnis: Mehr als 90 Prozent der untersuchten Websites aus Europa sind für Menschen mit Behinderungen schwer zu navigieren.
Eines der häufigsten Probleme ist der Farbkontrast, der es Menschen mit Farbenblindheit erschwert, Informationen zu lesen (71 Prozent). Außerdem fehlen oft beschreibende Alternativtexte für Links (63 Prozent) und Bilder (33 Prozent).
Von allen Ländern schneiden Norwegen, Finnland und Schweden am besten ab. Dahinter folgen Österreich (Platz 4), die Niederlande (Platz 5), Deutschland (Platz 6), Belgien (Platz 7) und Frankreich (Platz 8). Die Websites aus Griechenland, Italien, Polen, Tschechien, Rumänien und Ungarn sind laut Test die am wenigsten barrierefreien.
Europäischer Accessibility Act: „Europa ist nicht bereit“
Ab dem 28. Juni 2025 gilt der Europäische Accessibility Act (EAA). Der EAA verlangt, dass Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. Er legt beispielsweise Vorgaben zur Lesbarkeit und Bedienbarkeit fest. Unternehmen und Organisationen können mit Bußgeldern belegt werden, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. „Europa ist eindeutig nicht bereit“, schreibt Craftzing mit Blick auf den EAA und die Ergebnisse der Studie.
Der Digital Trust Index 2024 ist eine jährliche Untersuchung des Digitalberatungsunternehmens Craftzing. Ziel der Studie ist es, das Vertrauen in digitale Plattformen zu messen. Jedes Quartal konzentriert sich der Index auf einen anderen Vertrauensaspekt. In dieser Ausgabe steht die Barrierefreiheit im Mittelpunkt. Es sei das erste Mal, dass eine Stichprobe europäischer Websites in dieser Größenordnung untersucht wurde, heißt es auf der Website.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.