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Von klarer Kommunikation bis Meetings mit Lebkuchen: Motivationstipps fürs Weihnachtsgeschäft

Von Jule Scott

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Einzelhandel
Foto: Pexels by Jill Wellington

Pünktlich zum Start der Vorweihnachtszeit fand am Freitag das Seminar „Top Weihnachtsumsätze mit hoch motivierten Mitarbeitern“ des BTE Handelsverband zusammen mit Kommunikations- und Motivationstrainer Andreas Nemeth statt. Dreh- und Angelpunkt des Vortrags war, wie der Name bereits erahnen lässt, die Motivation. Nemeth verriet Tipps und Tricks, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie sich selbst in der zugegebenermaßen schwierigen aktuellen Lage zu motivieren. Darüber hinaus erklärte er auch, wie es gelingt, diese Motivation auf Kund:innen zu übertragen, um diese zum Kauf zu animieren, denn laut dem Motivationstrainer sind es “hoch motivierte Mitarbeiter:innen”, die aus “begeisterten Kund:innen, kauffreudige Kund:innen” machen.

Wie wird Motivation erzeugt?

Wie schaffen es Modehändler, die Motivation ihrer Mitarbeitenden zu steigern? Laut Nemeth gibt es drei verschiedene Wege der Motivation, die jeweils über Freude, oder über Schmerz, erzielt werden können. Hierzu zählen die Eigenmotivation der Mitarbeiter:innen und Motivationsimpulse von außen, das heißt etwa das Ausüben von Druck, oder bestenfalls natürlich über Anerkennung. Die letzte und “höchste Stufe der Motivation” ist die Sinnhaftigkeit der eigenen Aufgabe. Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen, die den Sinn hinter ihren Aufgaben erkennen, werden dieser auch motiviert nachgehen, so die Theorie. Während sowohl bewusste als auch unbewusste Gedanken durch gezielte sprachliche Formulierungen trainiert werden können, sind drei Aspekte für eine positive, motivierende Unternehmenskultur besonders wichtig:

1. Der Informationsfluss in Unternehmen

Die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation ist mit Ungewissheit und Sorgen verbunden. Offene Gespräche und ein ehrlicher Austausch hilfen dabei, Sicherheit zu vermitteln und können Mitarbeiter:innen unnötige Sorgen und Ängste nehmen.

2. Realistischer Optimismus im Team

Blinder Optimismus ist selten hilfreich, jedoch ist es durchaus sinnvoll, Mitarbeiter:innen mit realistischem Optimismus zu motivieren. Sätze wie „Weihnachten kann kommen. Wir sind top vorbereitet”, können positive Motivationsimpulse setzen, erklärte Andreas Nemeth.

3. Die Stärkung und Entwicklung der einzelnen Personen

Sich auf die Fehler der Mitarbeiter:innen zu konzentrieren oder nach ihnen zu suchen, ist niemals hilfreich – denn wer sucht, der findet. Vielmehr sollte die Entwicklung des Potenzials der Mitarbeiter:innen gestärkt werden, sei es durch persönliche Gespräche, Coachings oder gezielte Aufgaben. Wichtig ist hierfür vor allem das Bewusstsein, dass jede Person noch unentdecktes Potenzial hat.

Wie kann eine motivierende Kommunikationskultur aufgebaut werden?

Sprache und die richtige Art der Kommunikation sind wichtigste Bausteine der Motivation. Hierbei geht es sowohl um innere Monologe, als auch die Art und Weise wie Personen miteinander kommunizieren, denn jedes Wort hat sowohl eine bewusste als auch unbewusste Auswirkung auf die menschliche Psyche. Kurz gefasst: Sprache kann Mitmenschen und infolgedessen Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen und auch Kund:innen stark beeinflussen. Bereits kleine Änderungen in der Formulierung haben hierbei oft große Auswirkungen auf die Motivation der einzelnen Personen. So können anspruchsvollere Kund:innen mit der richtigen Einstellung auch zu einer spannenden Herausforderung werden – alles eine Frage der Ansicht und Formulierung!

Für Führungskräfte ist es besonders wichtig, „Pro-Aktiv“ zu denken, erklärt der Kommunikationstrainer in seinem Seminar. Unter„Pro-Aktiv“ versteht er den protestfreien Umgang mit Situationen. Es sei besser, sich für etwas einzusetzen, als dagegen zu sein, erklärte er. Das bedeutet keineswegs, dass man alles ignorieren sollte, vielmehr geht es darum, die Belegschaft konsequent, aber protestfrei und verständnisvoll zu führen. „Ich kann verstehen, dass Sie überlastet sind, dennoch wollen wir im Weihnachtsgeschäft Vollgas geben”, ist eines der Beispiele von Andreas Nemeth für eine solche proaktive Reaktion gegenüber einem Mitarbeitenden, dem die zusätzlichen Öffnungszeiten um Weihnachten zusetzen. Besonders auf der Verkaufsfläche sollte darauf geachtet werden, dass ausschließlich positive und begeisternde Themen und Wortwahlen benutzt werden. Sollte konstruktive Kritik geäußert oder ein ernsthaftes Gespräch geführt werden müssen, sollte das immer abseits der Fläche in privaten Räumen stattfinden.

Wie kann die Eigenmotivation der Mitarbeiter:innen gefördert werden?

Um die Eigenmotivation der Mitarbeiter:innen zu fördern, liefert das Seminar fünf konkrete Tipps, deren Umsetzung zum Erfolg führen sollen:

  1. Mitarbeiter:innen sinnvolle Ziele setzen, denn diese fördern die Motivation und verschaffen der Person Anerkennung, Achtung und Verantwortung. Über die Weihnachtszeit könnte unter anderem eine überdurchschnittliche hohe Anzahl von Teilen pro Kunde zum Ansporn für Mitarbeiter:innen werden.

  2. Konkrete und klare Regeln aufstellen, denn diese vermitteln Sicherheit –jede:r weiß genau, was von ihm oder ihr erwartet wird. Besonders in der Weihnachtszeit sollte festgelegt werden, welcher Weihnachtsservice Standard ist und allen Kund:innen angeboten wird.

  3. Offenheit und Vertrauen geht Hand in Hand mit dem Informationsfluss im Unternehmen. Wöchentliche Morgen-Meetings sind hierfür sinnvoll. Um es weihnachtlich zu gestalten, schlägt Andreas Nemeth Adventsmeetings als Start in den Samstag vor – gerne auch mit alkoholfreiem Punsch und Lebkuchen. Hier können auch konkrete Ziele und Regeln für den Tag festgelegt werden.

  4. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollten durchaus in die Ideenfindung und Innovation eines Geschäfts eingebunden werden, denn das führt zum einen zu mehr Respekt und Achtung untereinander, stärkt die Innovationskraft des Unternehmens und bedeutet zudem auch, dass sich die Arbeitenden mit ihrer Arbeit und dem Betrieb beschäftigen.

  5. Die Eigenverantwortung der Angestellten sollte durch das Schaffen von Freiräumen gestärkt werden. Selbstverständlich gibt es Regeln, allerdings sollte es innerhalb dieser auch genügend Spielraum für eigene Entscheidungen geben.

Ganz im Sinne der bevorstehenden Weihnachtszeit betonte Nemeth außerdem, dass kleine Geschenke, sei es für Mitarbeiter:innen oder Kunden und Kundinnen, nicht nur sprichwörtlich die Freundschaft erhalten.

BTE
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